"Killer-Datenuhr"?

Apple Watch: Bewährungsprobe für Smartwatches

Elektronik
16.12.2014 09:20
2015 wird sich zeigen, wie es um die Zukunft der Smartwatches als neue Geräteklasse bestellt ist. Irgendwann Anfang des Jahres - Gerüchten zufolge wohl im Februar oder März - wird Apple seine mit Spannung erwartete Apple Watch in den Handel bringen. Nachdem Elektronikriesen wie Samsung, Motorola, Sony, LG sowie diverse kleinere Anbieter den Markt schon seit geraumer Zeit eher erfolglos beackern, wird dem iPhone-Hersteller zugetraut, mit seiner Datenuhr die nächste Stufe zu zünden.

"Die Apple Watch wird das erste Massenmarkt-Gerät in dem Bereich sein", zeigt sich Evernote-Chef Phil Libin überzeugt. Er lässt bereits Anwendungen für die Apple-Uhr entwickeln. Marktexperte J.P. Gownder von der Analysefirma Forrester glaubt, dass es bis Ende 2015 mindestens zehn Millionen Menschen mit einer Apple Watch am Handgelenk geben wird.

In den nächsten Monaten dürfte sich zeigen, ob die Vision von Apple aufgeht. Der Konzern arbeitet seit Jahren daran, die richtigen Nutzungsszenarien für die Uhr als Smartphone-Ergänzung zu finden. Die vor Kurzem veröffentlichte Plattform für Software-Entwickler zeigt, dass die Uhr sehr eng an die iPhones angebunden sein wird. So soll ein Großteil der Rechenarbeit im Telefon mit seinem mächtigeren Prozessor und der dickeren Batterie erledigt werden.

Das Konzept von Apple ist, dass die Uhr das iPhone ergänzt und vielleicht sogar ersetzt, wenn das sinnvoll erscheint. Sie soll sich auch der Situation anpassen: So können etwa Benachrichtigungen zunächst mit wenigen Eckpunkten angezeigt werden. Wenn aber die Sensoren der Apple Watch an der Haltung des Arms erkennen, dass der Nutzer weiterhin auf ihr Display blickt, sollen weitere Informationen eingeblendet werden.

Neue Kommunikationsmöglichkeiten
Vielleicht gibt es dafür einen Markt: In einer Forrester-Umfrage sagten 40 Prozent der Smartphone-Nutzer in den USA und immerhin halb so viele in Europa, sie hätten es satt, ständig ihr Smartphone aus der Tasche zu fischen. Und Evernote-Gründer Libin schwebt eine Zukunft vor, in der intelligente Software von sich aus relevante Informationen zur gerade genutzten Smartphone-Anwendung auf das Display der Uhr schickt.

Außerdem hofft Apple, mit neuen Kommunikations-Möglichkeiten zu punkten. So können Partner einander ihren Herzschlag übertragen oder mit dem Finger kleine Bilder zeichnen, die in Echtzeit von Display zu Display gesendet werden.

Android als Vorreiter
Werden solche verspielten Funktionen zusammen mit der Strahlkraft der Apple-Marke ausreichen, um Millionen Nutzer zu gewinnen? Schließlich gibt es zumindest in der Android-Welt bereits eine große Auswahl an smarten Uhren. Und Google bietet mit Android Wear schon seit dem Sommer eine schlüsselfertige Software-Plattform an, auf die unter anderem Motorola und LG aufgesprungen sind.

Grundsätzliche Zweifel
Zugleich stehen nach wie vor grundsätzliche Zweifel im Raum, ob die Mini-Computer am Handgelenk überhaupt ähnlich erfolgreich wie Handys und Smartphones werden können. "Ich zum Beispiel trage ungern eine Uhr, also werde ich auch kaum eine Smartwatch nutzen", sagt etwa der bekannte Risikoinvestor Fred Wilson, der unter anderem früh das Potenzial von Twitter und der Onlinespiele-Firma Zynga erkannte. Wilson vermutet, dass es vielen Menschen, für die das Smartphone längst die Uhr am Handgelenk ersetzt hat, genauso gehen wird.

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