"Die Behandlung mit purem Sauerstoff oder elektrischem Strom." So lautete der Satz in dem 80 Jahre alten Buch über die Herstellung von Schnaps, der Sarriugarte und seine Trinkkumpanen eines Abends anspornte. Benebelt vom billigen Weinbrand ging Sarriguarte sodann in seine Garage, wo er noch einen alten Transformator stehen hatte. "Mit zwei Drähten und zwei Klammern gingen wir ans Werk", schreibt der Erfinder in seinem Blog (siehe Infobox).
Mithilfe des Transformators jagten sie 15.000 Volt durch den Brandy (siehe Foto links). "Wir waren überrascht - er schmeckte wesentlich besser." Da die Nacht aber bereits zu weit fortgeschritten war, entschlossen sich die Erfinder, den Versuch an einem anderen Tag zu wiederholen, um das Ergebnis mit klarem Kopf bewerten zu können. Nur auf den Namen "VOLT/AGED" einigten sie sich.
Ein paar Versuche und Testdurchgänge später war schließlich das Endprodukt (siehe Foto rechts) geboren. Der Apparat steckt nun in einem Schutzkäfig aus Plexiglas. Den Rahmen für die Scheiben fertigten sie aus rostigem Metall und nieteten ihn rustikal zusammen, passend zum uralten Trafo. Weil die Stromattacke auf den Brandy zu unspektakulär war (außer dem Surren des Transformators passiert nämlich gar nichts), montierten Sarriugarte und seine Freunde noch eine Jakobsleiter (das Kupferrohrgestänge), "um das Ganze zu veranschaulichen". Wenn der Strom jetzt durch den Brandy fließt, erzeugt die Jakobsleiter einen spektakulären Lichtbogen, der zwar keinen Effekt auf den Weinbrand hat, jedoch gut aussieht.
Einen Beweis, dass ihr künstlich gealterter Brandy (spaßeshalber hat der "VOLT/AGED" auch eine Anzeige, die die bereits verstrichenen Jahre anzeigt) wirklich wie teurer Cognac schmeckt, können die Burschen nicht erbringen. Allerdings habe der Kater und das Kopfweh nachgelassen, seit sie mit dem 15.000-Volt-Weinbrand zechen.
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