Nur leichtere Fälle

Angst in Asten ist unbegründet

Oberösterreich
17.04.2008 19:02
Seit 25 Monaten verweigert die Pöstlingbergmutter in der Nervenklinik die Psychotherapie. Sie nimmt nur Pillen - und kostet trotzdem Vater Staat pro Tag 405 Euro, bisher ingesamt mehr als 300.000 Euro. „Derart langjährige Patienten haben bei uns nichts zu suchen“, begrüßt der Linzer Spitals-Chef die geplante sparsamere Justiz-Psychiatrie in Asten: „Jede Angst davor ist unbegründet.“

Dort kämen keine gefährlichen Sexualstraftäter hin, sondern nur gut überwachte, geistig abnorme Rechtsbrecher nach erfolgreicher Akutbehandlung, weiß Primar Dr. Werner Schöny, dass seine 50 Justiz-Patienten, die täglich 20.000 Euro bringen, noch nie Probleme machten: „Einige dürfen sich im Haus frei bewegen, andere bekommen sogar Ausgang, Angst muss aber niemand haben.“

Die Bedenken der Anrainer in Asten will auch Justizministerin Maria Berger zerstreuen, wenn dort 90 schuldunfähige Rechtsbrecher einziehen - zum halben Preis: Deshalb soll die 7,5-Millionen-Euro-Investition schon 2010 fünf Millionen Euro Klinikkosten einsparen und später sogar jährlich acht Millionen. Die überwiegende Mehrheit geistig abnormer Rechtsbrecher bleibt ohnehin ziemlich unbehandelt in normalen Gefängnissen, wo jeder lediglich 87 Steuereuro täglich kostet.

„Das Versprechen, dass in Asten nur Kleinkriminelle ihre Haftstrafen absitzen, muss weiterhin gelten“, unterstützt FPÖ-Landesparteiobmann Lutz Weinzinger das klare Nein der Astener Blauen. Der rote Bürgermeister Reinhold Schreier weiß jedoch, dass seine Gemeinde im Ministerium kein Veto-Recht hat. Er fürchtet höchstens einen Image-Schaden: „Aber beschimpft hat mich noch keiner deswegen.“

 

Foto: Horst Einöder

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