Die Obstbaum-Krankheit Feuerbrand droht in Oberösterreich: Für die nächsten Tage wird die offizielle Warnung erwartet. Und dann ist die Bekämpfung mit dem Antibiotikum Streptomycin erlaubt. Die Grünen warnen aber: „Abgesehen von der Umwelt gibt es Ärger mit AMA, ÖPUL und den großen Handelsketten.“
Streptomycin wurde früher auch gegen Tuberkulose eingesetzt, ist heute aber in der Humanmedizin verboten und kann im Obstbau nur bei „Gefahr in Verzug“ örtlich erlaubt werden. In neun Gemeinden darf es nun laut Landesverordnung eingesetzt werden, sobald die Landwirtschaftskammer die Seuchenwarnung herausgibt.
„Es gibt ein Alternativmittel mit gleich guter, wenn nicht besserer Wirkung“, appelliert der oberösterreichische Grün-Nationalrat Wolfgang Pirklhuber an die Obstbauern, lieber das Hefepräparat „Blossom Protect“ zu verwenden, das im Internet unter www.biohelp.at erhältlich ist: „Es wurde in Österreich entwickelt und ist auch für Bio-Betriebe zugelassen.“
„Strepto“ könne zum Bumerang werden, warnt Pirklhuber: „Wer es einsetzt, erfüllt nicht mehr die Kriterien für die ÖPUL-Förderung, die Agrarmarkt Austria will dem Obst von solchen Flächen kein AMA-Gütesiegel geben, und die Handelsketten Spar und Billa haben angekündigt, kein Obst aus Kulturen zu nehmen, die mit Streptomycin behandelt wurden.“
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