Ein Werbeschreiben an Haushalte in Augsburg und Karlsruhe sorgt für dicke Luft unter Postlern. Darin wirbt die Deutsche Post mit einem so genannten „Postbotenservice“. Wer möchte, kann sich von seinem Briefträger nicht mehr nur die Post, sondern auch bald Pizza bringen lassen. Dafür sollen die Postbeamten auch längere Arbeitszeiten in Kauf nehmen, was bei der Gewerkschaft auf Ablehnung stößt.
Der Hintergrund sind die derzeit laufenden Lohnverhandlungen zwischen der Deutschen Post und der Gewerkschaft „verdi“, die die Postbeamten vertritt. „verdi“ kritisiert, dass für den Extraservice keine Arbeitszeit eingeplant wurde. Das Service beiläufig zum regulären Dienst zu betreiben, geht laut Gewerkschaft nicht. Eher sollen dafür neue Mitarbeiter eingestellt werden.
Die Deutsche Post möchte hingegen Personalkosten einsparen. Sie sieht ihre Briefträger künftig als „Rundum-Dienstleister“, die eben auch Pizza austragen könnten. Die Verlängerung der Arbeitszeit für die Briefträger ist daher notwendig. Das Entsorgungsservice für leere Batterien oder alte Handys ist bereits relativ konkret in Planung, parallel dazu ist auch das Pizzaservice angedacht.
Die Gewerkschaft reagiert darauf mit Streik. Letzte Woche gab es bereits Warnstreiks der Briefträger in ganz Deutschland, sollten die Lohnverhandlungen zu keinem Ergebnis führen, droht die Gewerkschaft mit unbefristeten Streiks ab Ende April.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.