Mehr Kathetertische

Experten untersuchen Todesraten

Oberösterreich
02.04.2008 08:32
In Oberösterreich enden Herzinfarkte um 53 Prozent öfter tödlich als in Wien, im Traunviertel und in der Pyhrn-Eisenwurzen doppelt so oft wie in Linz und Wels, wo alle sieben rettenden Kathetertische stehen, die für 340.000 Landsleute nicht rechtzeitig erreichbar sind. Dieses Risiko wird nun von 25 Experten geprüft.

„In unseren Arbeitskreisen ,Zeit´ ,Struktur´ und ,Transport´ geht´s ums Optimieren“, erklärt der Kirchdorfer Prof. Dr. Bruno Schneeweiß. Der Internist, Vegetarier, Marathonläufer und Nichtraucher hält die vorgelebte Vorbeugung für das beste Rezept gegen den Infarkt: „Es ist falsch, alles nur auf Katheter aufzubauen, denn in den ersten zwei Stunden kann ein Gerinnsel medikamentös oft besser aufgelöst werden.“ Der Primar lässt den Verdacht durchklingen, warum Ärzte mit 12.000 Unterschriften Angiografien für Steyr, Ried und Vöcklabruck fordern: Katheter sind gut bezahlt und auch für hoch honorierte Schrittmacher notwendig. Ein rettendes Gerät kostet zwar nur 500.000 Euro, sein Betrieb rund um die Uhr aber jährlich drei Millionen. Weil die Schulden der Landesspitäler von 200 auf 430 Millionen Euro steigen werden, haben schwarzgrünblaue Landespolitiker zusätzliche personalaufwändige Kathetertische abgelehnt.

Und das Gremium eingesetzt, das im April Todesraten überprüft und im Juni Empfehlungen abgibt: „Das Zahlen-Jonglieren verunsichert nur die Bevölkerung“, kann Vorsitzender Schneeweiß „nicht nachvollziehen, dass Infarktpatienten in Oberösterreich schlechter dran sind: Wir haben fünf 24-Stunden-Tische, Salzburg, Niederösterreich und die Steiermarkt nur je drei.“

 

Foto: Richard Schmitt

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