"Datenschleuder" nennt sich das Mitgliedermagazin des Hacker-Vereins, in dessen aktueller Ausgabe Leser einen Fingerabdruck des Innenministers abgedruckt finden. Garantiert echt, wie ein Sprecher des Clubs gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Focus" versichert.
Auf einer öffentlichen Veranstaltung habe ein Sympathisant des Vereins von einem Glas, aus dem der Minister getrunken habe, einen Fingerabdruck genommen. Zwar sei man sich dessen bewusst, dass man in das Persönlichkeitsrecht Schäubles eingreife, man wolle mit der Aktion jedoch eine Diskussion darüber anstoßen, inwieweit die Erfassung, Verwendung und Veröffentlichung von Fingerabdrücken zulässig sei.
Anleitung zum Bau einer Fingerabdruck-Attrappe
Zudem wolle der Verein die Frage aufwerfen, ob ein Fingerabdruck überhaupt noch ein adäquates Sicherheitsmerkmal sei, da schließlich jeder Mensch täglich Hunderte davon hinterlasse. Wie leicht sich damit Schindluder treiben lässt, erklärt der Chaos Computer Club auf seiner Website (siehe Infobox): Mit Hilfe einer Digitalkamera, einen Laserdrucker zum Erstellen einer Folienvorlage und etwas Holzleim könne sich jeder selbst eine Fingerabdruck-Attrappe erstellen.
Ministerium will rechtliche Schritte prüfen
Den Innenminister selbst soll die Aktion einem Bericht der "Zeit" zufolge relativ "kalt" gelassen haben. Er habe nichts zu befürchten - sein Fingerabdruck sei kein Geheimnis, den könne jeder haben. Dennoch kündigte das Innenministerium an, rechtliche Schritte gegen den Chaos Computer Club zu prüfen.
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