Causa Gumpinger

Zuschuss zu Feier und Kritik am Förderwesen

Oberösterreich
28.03.2008 18:45
Gespannt warten viele Gerichts- und Politik-„Kiebitze“ auf die Veröffentlichung der Sonderprüfung der fünf Vereine des VP-Politikers Otto Gumpinger durch den Landesrechnungshof. Nächste Woche könnte es so weit sein - und dann wird man wissen, ob dem in erster Instanz wegen Schlepperei und Veruntreuung verurteilten Ehrenämter-Multi auch bei der Verwendung von 11,7 Millionen Euro Landesmitteln in den Jahren 2000 bis 2007 diverses Ungemach dräut.

Dass es dabei nicht allzu sehr „krachen“ dürften, konnten wir hier - trotz amtlicher und rechnungshöflicher Geheimniskrämereien - bereits andeuten: Die Landesprüfer dürften keine widmungswidrige Verwendung von Landesmitteln festgestellt haben, allerdings etliche chaotische Schwächen bei Buchhaltung und Rechnungswesen bei einigen der Gumpinger-Vereine aufzeigen.

Doppelverrechnungen?
Könnte Gumpinger über ein paar Doppelverrechnungen von Reisekosten (in Summe angeblich nicht einmal 1500 Euro) und Formfehler stolpern, auf welche die Prüfer gestoßen sein sollen? Hier wird die Verteidigungsstrategie wohl auf „Irrtümer“ lauten, die der Vereinsobmann außerdem durch Rückzahlungen aus der Welt geschafft haben soll, so man der Gerüchtebörse trauen kann…

7000 Euro für Geburtstagsfeier
Könnte Gumpinger darüber stolpern, dass ihm der oö. Familienbund um die 7000 Euro zur Feier seines 50. Geburtstages mit mehr als 300 Teilnehmern bezuschusst habe, wie angeblich im Rechnungshofbericht kritisch aufgezeigt wird? Hier wird - wie gemunkelt wird - die Verteidigung wohl lauten, dass dem Familienbund-Obmann nach 15 Jahren Tätigkeit ohne Bezahlung ein solches Geschenk doch gewiss einmal zustünde. Immerhin sei Gumpingers unbezahlte Arbeitsleistung in all diesen Jahren mehrere Hunderttausend Euro wert, soll dabei das Hauptargument lauten.

Kräftig gestiegene Förderungen
Mancher Kritikpunkt des Landesrechnungshofes soll aber auch über Gumpingers Einzelschicksal hinausgehen. Vor allem die in den vergangenen Jahren kräftig gestiegenen Förderungen für den oö. Familienbund an sich sollen insofern bemängelt werden, als durch den starken Ausbau der Eltern-Kind-Zentren des Familienbundes oft auch Doppelstrukturen an gleichen Orten durch unterschiedliche Betreiber geschaffen worden sind. Hier werde somit auch das Land Oberösterreich selbst als Förderungsgeber in die Verantwortung gezogen, heißt es.

Überhaupt soll der Prüfbericht neuerlich einigen Reformbedarf in der Förderungssteuerung des Landes aufzeigen, die an oft fehlender Abstimmung durch verschiedene zahlende Regierungsmitglieder kranke. Das klingt wahrscheinlich - ist dem Landesrechnungshof doch eine Reform hin zu einem transparenten, zielorientierten Förderungswesen seit langem ein Anliegen.

Foto: Chris Koller

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