„Timo“ schlief im Vorraum des Wohngebäudes, als Funken aus dem Kamin flogen und durch Sogwirkung durch eine Luftöffnung in den angebauten Hackschnitzelsilo gezogen wurden. Dort entwickelte sich ein Glimmbrand - Qualm stieg auf. Herrl Ernst Reinthaler (39) und seine Familie schliefen noch, als „Timo“ die Gefahr witterte. „Er hat gar nicht mehr aufgehört zu bellen“, erinnert sich der Landwirt, warum er aufstand und zum Fenster hinaussah. Dann sah er schon Rauch überm Schweinestall aufsteigen, wählte den Notruf und lief zur Brandstelle. „Es hat zum Glück nur geglost, wir konnten die Glut mit einem Gartenschlauch löschen.“
Minuten später hätten die Hackschnitzel wohl richtig Feuer gefangen und die Flammen in Windeseile auf den Dachstuhl und zumindest Großteile des Vierseithofs übergegriffen.
„Der Sturm hat ,Timo´ nicht viel ausgemacht“
Stolz auf seinen dreijährigen Golden Retriever „Timo“ ist Ernst Reinthaler (39) aus St. Marienkirchen bei Schärding. Der Hofhund hat laut zu bellen begonnen, als im Wirtschaftstrakt ein Feuer auszubrechen drohte. In den Nächten zuvor hatte „Emma“ dem Wachhund den Schlaf geraubt.
Ist „Timo“ eigentlich immer so brav und wachsam?
Ja, schon. Aber in der Nacht bellt er meist nur ein- oder zweimal, wenn draußen auf der Straße jemand vorbeigeht oder ein Auto fährt. Dann hört er aber wieder auf.
Aber in der Nacht, als es brannte, war das anders.
Der Hund war völlig aus dem Häuschen, er hat richtig aggressiv gebellt und nicht mehr aufgehört. So hab´ ich ihn noch nie erlebt. Deshalb sind wir aufgestanden und haben nachgesehen. Da hat es neben dem Kamin herausgeraucht und wir merkten, was los war. Ohne „Timo“ hätten wir die Gefahr zu spät bemerkt.
Da hat er sich jetzt wohl eine Belohnung verdient.
Jetzt gibt’s jedenfalls einmal einige Knacker und Leckerlis für ihn statt normalem Hundefutter.
Der Brand war gleich nach „Emma“. Hat euch der Sturm auch getroffen?
Bei uns hat er nur 30 bis 40 Schindeln geholt. Da hat es einige viel viel schlimmer erwischt.
Wie hat „Timo“ den Sturm weggesteckt?
Er war schon aufgeregt, aber eher verängstigt. Er hat sich ganz anders verhalten, als in der Nacht in der das Feuer ausgebrochen ist. Da hat er instinktiv gewusst, dass er uns alle aufwecken muss.
Foto: Ernst Vitzthum
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