Bis 75% billiger

Die Teuerungswelle treibt Kunden in Sozialmärkte!

Oberösterreich
21.02.2008 19:23
Riesenboom bei den billigen Sozialmärkten: Allein beim SOMA-Geschäft in Linz explodierte die Anzahl der registrierten Kunden durch die aktuelle Teuerungswelle in einem Jahr um 50 Prozent auf 3000. Ein aktueller Preisvergleich der „OÖ-Krone“ zeigt eine gewaltige Ersparnis bei täglichen Lebensmitteln von bis zu 75 Prozent auf.

Seit neun Jahren öffnet der SOMA-Markt seine Tore für arme Mitbürger. Eine Kundenkarte bekommt, wer maximal 750 Euro verdient. Familien mit einem Kind dürfen mit einem Gehalt bis zu 1200 Euro im Sozialmarkt einkaufen, pro weiterem Kind um 80 Euro mehr. Die steigenden Preise für Lebensmittel zwangen die Organisation jetzt dazu, eine Einkaufsbeschränkung einzuführen: Kunden dürfen nicht mehr als drei Mal pro Woche im Laden einkaufen. „Das Geschäft wäre sonst heillos überfüllt“, erklärt der 23-jährige Alexander Römer, der seit eineinhalb Jahren für die soziale Einrichtung arbeitet. Die Produkte, die angeboten werden, sind entweder leicht beschädigt oder nah am Ablaufdatum, ansonsten tadellos. Die „Krone“ verglich Donnerstag die Preise von 13 Grundnahrungsmitteln: Musste man im SOMA dafür insgesamt nur 7,50 Euro bezahlen, standen im normalen Markt 28,09 Euro am Kassabon.

„Es sind keine Almosen, die Leute müssen zahlen“
Gerhard Lassnig ist eigentlich Einkaufsleiter bei Pfeiffer. Er bemerkte, dass viele Lebensmittel einfach weggeworfen werden. Also gründete er mit Gattin Dagmar und mit Gerhard und Ilse Steiner den SOMA-Verein. Der erste Markt öffnete am 9. 9. 1999 in Linz seine Pforten. Eine Erfolgsstory.

Ihre Produkte sind so billig - wie wird das finanziert?
Wir beziehen unsere Produkte ausschließlich aus Lebensmittel-Spenden. Etwa von Merkur und Spar oder Bäckereien wie Fischerbrot.

Warum verlangen sie trotzdem einen minimalen Betrag für Ihre Lebensmittel?
Das ist mehr ein Symbolbetrag. Wir geben den Kunden das Gefühl, dass sie nicht auf Almosen angewiesen sind, sie können einkaufen gehen. Das gibt ihnen ihre Würde zurück.

Wieviele SOMA-Standorte gibt es inzwischen?
In Oberösterreich insgesamt drei, in den anderen Bundesländern noch fünf weitere. Wir wollen aber weiter expandieren.

Und wo kaufen Sie ein?
Als Einkaufsleiter der Firma Pfeiffer darf ich natürlich nicht im SOMA einkaufen. Ich gehe ausschließlich zum Uni Markt sowie zu Nah & Frisch, denn ich muss ja unserer Unternehmensgruppe doch treu bleiben.

 

Foto: Horst Einöder

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