Mit dem Gesicht nach unten und verletzt lag Hilda S. (85) aus Steyr etwa acht Stunden lang am Fußboden ihrer Wohnung. Verwandte konnten sie telefonisch nicht erreichen, meldeten sich deshalb bei ihrem Nachbarn: „Ich schau ab und zu bei ihr nach, sie hat ja niemanden. Und tatsächlich hat sie meine Hilfe gebraucht“, erzählt Erwin G. Er hat schon das zweite Mal geholfen: Vor Jahren hatte sich die Pensionistin bei einem Sturz aus dem Bett den Arm gebrochen.
„Ich fühl´ mich einfach verantwortlich für sie“
Wenn nur jeder so aufmerksam auf seine Nachbarn schauen würde: Erwin G. (82) rettete schon zum zweiten Mal der gebrechlichen Steyrerin Hilda S. (85) das Leben.
Wieso konnten Sie eigentlich bei Ihrer Nachbarin in die Wohnung hinein?
Ich hab schon einen Schlüssel. Seit dem letzten Mal, wo ich sie unterkühlt und mit gebrochenem Arm gefunden hab, fühle ich mich verantwortlich, weil sie halt schon recht verwirrt und gebrechlich ist.
Dabei sind Sie selbst nicht mehr der Jüngste.
Naja, wenn sich sonst keiner sorgt, müssen wir halt gegenseitig ein bisserl aufeinander schauen. Das ist für mich selbstverständlich. Ich bin froh, dass sie jetzt im Spital gut versorgt ist.
Foto: Hannes Markovsky
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