Schwere Vorwürfe

Massenmobbing in der Landes-Nervenklinik

Oberösterreich
17.02.2008 19:09
„Der psychische Druck und die Tatsache, dass keine Aussicht auf Lösung dieses Problems besteht, zwingt mich, mich beruflich zu verändern.“ In der Anästhesie der Landesnervenklinik Wagner Jauregg in Linz fühlt sich das Pflegepersonal von einem Arzt schwerstens gemobbt. Nun ermittelt die Gespag in dieser Affäre.

„Wir werden beschimpft, als unfähig und faul bezeichnet, bei Akutsituationen sogar im Stich gelassen - da kommt der Doktor entweder mit langer Verspätung oder überhaupt nicht“, berichten bestens ausgebildete Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Pflegdienstes der Anästhesie. Wird dieser Arzt wegen eines Notfalls in seiner Ruhe gestört, werfe er häufig das Telefon durch die Luft, trommle mit den Fäusten gegen die Wand.

Der Arzt, gegen den sich die massiven Beschwerden richten, wird intern bereits als „Vater des Mobbings“ bezeichnet. In einem Gedächtnisprotokoll schreibt eine der Betroffenen über ihre Situation: „Man zieht sich immer mehr zurück und hat Angst, in die Arbeit zu gehen. Alles konzentriert sich auf dieses Problem, es ist kein Ausgleich zu finden. Und man wird depressiv und denkt an die unmöglichsten Lösungen, vom Selbstmord bis zum Mord.“

Versehen mit den Unterschriften aller betroffenen Mitarbeiter wurde eine 19 Punkte umfassende Beschwerdeliste an die Pflegedienstleitung der Landesnervenklinik geschickt. Und zwar bereits am 14. September ´05! „Es gab aber bis heute keine Reaktion, nichts hat sich geändert. Wir sind völlig fertig“, heißt es aus Pflegerkreisen.

Von der „OÖ-Krone“ damit konfrontiert, lässt Gesundheitslandesrätin Silvia Stöger nun im Verdacht des Massenmobbings ermitteln. Gespag-Vorstand Dr. Harald Geck: „Es gibt da Probleme mit der Umgangsart des Arztes - wir werden den Anschuldigungen nun sofort nachgehen und eine Lösung finden!“

 

Symbolfoto: Chris Koller

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