Es war gut ausgedacht, doch der Fehler lag im Detail. Der Arbeiter Bernhard R. (24) aus Lambach, für den die Unschuldsvermutung gilt, hatte am 22. Jänner vom Bahnhof Pregarten aus die örtliche Polizei alarmiert: Ein vierjähriges Mäderl sei vermisst. Drei Funkstreifen rückten aus, während der Verdächtige in die Gegenrichtung losfuhr - nach Wartberg ob der Aist. Dort stellte er seinen VW-Transporter in Tatortnähe ab, radelte mit einem mitgebrachten Drahtesel zum Bankgebäude. Mit einer Faschingsmaske getarnt und einer Kapuze vermummt, wollte Bernhard R. um 17.06 Uhr die Sparkasse betreten. In einer Umhängetasche hatte er eine täuschend echte Spielzeugpistole. Doch die Tür war verschlossen. Bernhard R. entkam trotz einer Alarmfahndung.
Bis schließlich die Kriminalisten vor seiner Tür standen. Die Ermittler hatten in mühsamer Kleinarbeit aufgrund des auffälligen Transporters den Verdächtigen ausfindig gemacht. Bernhard R. gestand die Tat, gab an, nach einem Hausbau in die Schuldenfalle gerutscht zu sein. Er wurde wegen versuchten Raubes und Vergehen des Missbrauchs von Notzeichen angezeigt.
Vor Gericht wird´s nochmals spannend: Wertet der Richter den misslungenen Coup als „Rücktritt vom Versuch“, könnte Bernhard R. freigehen. Sonst drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft. Zwei unpünktliche Gauner, die im Vorjahr in Steyr ebenfalls vor versperrter Bank standen, erhielten acht und zehn Jahre Haft.
Keine neuen Spuren gibt es hingegen derzeit zum Bankräuber von Katsdorf.
Foto: SID
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.