Fit von Anfang an

Wie du dein Kind für Sport begeistern kannst

Leben
14.02.2008 17:37
Kinder brauchen Bewegung. Kinder für Sport zu begeistern, ist für Eltern in Zeiten von TV sowie einem nahezu unüberschaubaren Angebot an Kindervideos und Computerspielen nicht immer ein leichtes Unterfangen. Auch durch falsche Ernährung verursachtes Übergewicht hält Kids immer häufiger von sportlichen Aktivitäten fern. Fest steht: Kinder sollen unbedingt ihrem naturgegebenen Bedürfnis nach Bewegung nachgehen, denn Toben und Klettern fördern Koordination, Kraft und Ausdauer. Doch das ist längst nicht alles. Sport macht schlau, ermöglicht das Knüpfen sozialer Kontakte und lehrt Kinder auch, Regeln zu akzeptieren. Es zahlt sich also aus, Kinder so früh wie möglich sportlich zu fördern.

Es ist nicht allzu gut um die Gesundheit und Fitness des österreichischen Nachwuchses bestellt. "Das körperliche Leistungsvermögen der 11- bis 14-jährigen Schülerinnen und Schüler ist in höchstem Maße besorgniserregend", schreibt Dr. Andreas Sandmayr, Autor der vom Unterrichtsministerium initiierten Studie "Klug & Fit", für die mehr als 65.000 Kinder und Jugendliche auf ihre Leistungsfähigkeit in den Bereichen Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit untersucht wurden. Das Ergebnis ist ernüchternd: Besonders schlecht steht es um Rumpfmuskelkraft, Koordination, Reaktionsschnelligkeit und motorische Grundlagenausdauer. Daher ist bereits in der untersuchten Altersgruppe der Anteil an verkürzter und schwacher Muskulatur sowie Haltungsschäden sehr hoch. Außerdem handelt es sich um Mängel, die im späteren Leben und ganz besonders im Alter eine drastische Beeinträchtigung der Lebensqualität darstellen.

So begeisterst du dein Kind für Sport
Der einzige Ausweg aus der Misere: Regelmäßige sportliche Aktivitäten, die Körper und Geist in Schuss halten. Aber wie bringt man die Kids dazu, Sport zu treiben? In dieser Angelegenheit verhält es sich, wie in den meisten anderen Erziehungsfragen auch. Haben sich Kinder erst einmal daran gewöhnt, ohne Sport auszukommen, so ist es nur schwer, alten Gewohnheiten abzuschwören und neue Wege einzuschlagen. Es ist daher enorm wichtig, die Kleinen schon vom frühesten Kindesalter an sportlich zu fördern und zu motivieren. Das ist in der Regel kein Problem, weil Kindern der Bewegungsdrang faktisch mit in die Wiege gelegt wird. Diesen braucht man dann nur spielerisch zu fördern. Wer also früh damit beginnt, mit dem Nachwuchs im Garten Ball und Fangerl zu spielen, legt die perfekte Basis für eine gesunde Einstellung zu jeder Art von sportlicher Aktivität.

Was aber tun, wenn man in der frühen Kindheit verabsäumt hat, den Nachwuchs ausreichend sportlich zu fördern? In diesem Fall muss man Veränderungen in den Lebensgewohnheiten behutsam und Schritt für Schritt angehen. Grundlegend ist die Erkenntnis, dass man mit Geboten und Zwängen bei Kindern wenig bis gar nichts erreichen kann. Kids, die zum Glück gezwungen werden, werden kaum Spaß an der Sache haben, der jedoch Voraussetzung für eine langfristige Entwicklung ist. Es ist also Fingerspitzengefühl gefragt. Eine gute Möglichkeit ist, etwas gemeinsam mit den Kindern zu unternehmen. Mit Mama und Papa auf der Wiese herumzutollen oder gemeinsam Drachensteigen und Radfahren zu gehen bereitet allemal mehr Vergnügen als eine "verordnete" Mitgliedschaft im Turnklub. Außerdem hat man so als Elternteil die Möglichkeit, mit gutem Beispiel voranzugehen und gemeinsam mit den Kindern Spaß zu haben.

Welche Sportarten am besten geeignet sind
Am Anfang sollten Kinder möglichst breit gefördert werden. Ballspiele, Schwimmen, Tanzen, Radfahren und Turnen sind hervorragend geeignet, um Koordination, Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer und Wendigkeit zu trainieren. Im Schulalter kommen dann je nach Interesse auch differenziertere Sportarten wie etwa Tennis oder Fußball in Frage. Wichtig ist, dass Kinder dabei nicht über ihr Leistungspotenzial hinausschießen und überfordert werden. Die meisten Kids haben aber ohnehin ein gutes Körpergefühl und kennen ihre Grenzen besser als übervorsichtige Eltern.

Der Sport als Lebensschule
Wenn sich der erste sportliche Ehrgeiz einstellt, können auch Sportvereine einen wertvollen Beitrag leisten. Zusammen mit Gleichaltrigen können die Kids dann ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln und den Reiz des sportlichen Wettkampfs entdecken. Natürlich produziert Sport nicht nur Sieger, sondern noch mehr Verlierer. Und faires Verlieren muss erst einmal erlernt werden. Unter diesem Aspekt stellt der Sport auch ein realistisches Lebensmodell dar, denn man kann zwar große Siege erleben, muss aber auf der anderen Seite auch mit Niederlagen zurecht kommen. Als Elternteil sollte man unbedingt darauf achten, dass man die Sprösslinge nicht mit hohen Erwartungen zusätzlich unter Druck setzt. Gerade wenn einmal etwas nicht so gut läuft, ist der bedingungslose Rückhalt in der Familie besonders wichtig.

Das Gute am Sport: Hat er sich erst einmal als fixer Bestandteil im Leben etabliert, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er auch im Erwachsenenalter eine Rolle spielen wird und seinen wichtigen Beitrag zu einem gesunden Lebenswandel beiträgt.

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(Bild: kmm)



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