PC-Winzling

Asus’ Eee PC im krone.at-Test

Elektronik
24.01.2008 16:12
Extrem klein, dennoch leistungsfähig und mit einem Preis von 299 Euro vor allem nahezu unschlagbar günstig: Der Eee PC aus dem Hause Asus ist nicht umsonst das derzeit wohl begehrteste IT-Gadget. krone.at hat den seit Donnerstag erhältlichen Winzling bereits getestet.

Dass der Eee PC sehr klein ist, war bereits im Vorfeld zu vernehmen. Wie klein er aber wirklich ist, merkt man erst, wenn man ihn in den Händen hält. Kaum größer als ein handelsübliches Taschenbuch (22,5 x 16,5 x 3,5 Zentimeter), wirkt das mit 920 Gramm zudem angenehm leichte Gerät jedoch keinesfalls zerbrechlich. Nichts klappert, alles sitzt fest und wirkt solide verarbeitet. Auch das mitgelieferte Netzteil überrascht durch Minimalismus, ist es doch kaum größer als ein Handy-Ladegerät.

So klein und schon ein PC
Trotz der geringen Abmessungen hat der Eee PC fast alles zu bieten, was man im Arbeitsalltag benötigt: Drei USB-Ports, die ausreichend Anschlussmöglichkeiten für Peripherie-Geräte bieten, finden sich ebenso an der Außenseite des Geräts wie ein externer Monitorausgang, ein SD-MMC-Kartenslot sowie ein Kopfhörer- und Mikrofonanschluss. Ins Netz geht der Kleine wahlweise über den 10/100-Mbit-Netzwerkanschluss oder drahtlos über Wlan (802.11 b/g). 

Im Inneren des Eee PC arbeitet ein 900 Megahertz schneller Celeron-M-Prozessor von Intel, der von 512 MB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Das reicht verständlicherweise nicht für Hi-End-Multimedia-Anwendungen und lässt so manche der auf dem vier Gigabyte großen Flashspeicher installierten Programme nur zögerlich starten, im normalen Arbeitsbetrieb verrichtet der PC aber fleißig und zudem sehr geräuscharm sein Handwerk. Der verbaute Lüfter kommt nur selten auf Touren, das Gerät wird an der Unterseite lediglich warm, aber nicht heiß.

Bildschirm, Lautsprecher, Tastatur, Maus, Webcam - alles da
Klappt man den Eee PC auf, fällt der Blick auf das sieben Zoll große Display mit einer Auflösung von 800 x 480 Pixeln. Links und rechts davon befinden sich die zwei Lautsprecher, wodurch der Bildschirm leider eine Spur kleiner ausfällt als von Außen erwartet. Die Lautsprecher selbst klingen ordentlich, aufgrund der nur spärlich vorhandenen räumlichen Tiefe jedoch im Bassbereich etwas dünn. Wer genauer hinsieht, entdeckt schließlich über dem Bildschirm noch eine 0,3-Megapixel-Webcam für Video-Telefonie und ähnliches.

Vom Bildschirm wandert der Blick auf die vollständige QWERTZ-Tastatur sowie das darunterliegende Touchpad. Die Tasten sind zugegebenermaßen recht klein, nach ein Paar Sätzen hat man sich jedoch auch daran gewöhnt und reduziert die Vertipper auf ein Minimum. Dennoch: Etwas mehr Abstand zwischen den einzelnen Tasten wäre vor allem für Zehnfinger-Schreiber wünschenswert gewesen. Beim tadellos funktionierenden Touchpad fällt die unterhalb angebrachte Maustaste auf: Wo bei anderen Notebooks meist zwei Tasten prangen, wird hier eine durchgehende Taste geboten, die gleich einer Wippe an den äußeren Ende bedient wird.

Ein Büro zum Mitnehmen
Hat man sich am Äußeren satt gesehen, darf der Eee PC endlich angeschaltet werden. Nach rund einer halben Minute erscheint die klar strukturierte Linux-Oberfläche, auf der sich auch Windows-Nutzer binnen kürzester Zeit zurechtfinden werden. Unterteilt in die Bereiche Internet, Arbeiten, Lernen, Play sowie Einstellungen finden Nutzer eigentlich alles vor, was sie auch beim Arbeiten mit dem Microsoft-Betriebssystem gewohnt sind: Mit Documents, Spreadsheets, Presentations und Mozillas Thunderbird bekommen Business-Anwender Open-Source-Alternativen zu Word, Excel, Powerpoint sowie dem Outlook Express geboten. Adobes PDF-Reader sowie ein Wörterbuch runden das Office-Angebot ab.

Mobile Anwender freuen sich hingegen über die VoIP-Software Skype, den Pidgin-Messenger, der es erlaubt, dasselbe Programm für verschiedene Instant-Messenger-Dienste wie ICQ oder MSN zu nutzen, sowie den Firefox-Browser. Verknüpfungen zu iGoogle, Google Docs, diversen Webmail-Anbietern sowie Wikipedia sind bereits vorinstalliert. Damit beim Surfen in den Weiten des WWW auch nichts schief gehen kann, haben die Macher sogar bereits an einen Virenschutz gedacht. Im Bereich Play finden sich entgegen der Erwartung nicht nur eine Reihe von Open-Source-Games, wie etwa Solitaire, Tetris oder Sudoku, sondern ein Media-Player, Music-, Photo- und Video-Manager sowie ein Audio-Recorder und die Webcam-Optionen.

Lernprogramme für die Kleinen
Dass der Eee PC aber keineswegs nur für erwachsene Kunden konzipiert wurde, wird spätestens beim Betrachten der installierten Lern-Software deutlich, die sich in die Bereiche Wissenschaft, Sprache, Mathematik und Malen unterteilt: Auf spielerische Art und Weise können die Jüngeren etwa das Zehnfinger-System erlernen, durcheinander gewirbelte Worte in die richtige Reihenfolge bringen, Brüche multiplizieren oder geometrische Figuren zeichnen.

Einziger Nachteil der reichhaltig vorhandenen Software: Von den insgesamt vier Gigabyte Flashspeicher sind 2,5 GB bereits belegt. In Japan ist jedoch bereits eine 8-GB-Variante des Eee PC erhältlich, zudem lässt sich der Speicher über den zuvor bereits erwähnten Kartenslot erweitern.

Bleibt nur noch ein Aspekt zu beleuchten: die Akku-Leistung. Im Test bestätigte sich die von Asus angegebene Akku-Dauer von 3,5 Stunden. Angesichts der geringen Größe hätte man zwar etwas mehr erwartet, der Eee PC befindet sich damit aber im guten Notebook-Mittelfeld.

Fazit: Warum der Eee PC in Japan und den USA bereits so erfolgreich ist, lässt sich leicht nachvollziehen: Zu einem Schnäppchen-Preis bekommt der Nutzer ein solide verarbeitetes Gerät, dessen vorinstalliertes Software-Paket keine Wünsche offen lässt. Natürlich ist der Eee PC keine Hochleistungsmaschine, aber als mobiles Arbeitsgerät oder erster Rechner für Kinder ist er bestens geeignet. Sollten schon bald wie angekündigt auch hierzulande Modelle mit größerem Bildschirm sowie Speicher erhältlich sein, werden die Verkaufszahlen wohl weiter nach oben schnellen. Der Eee PC könnte sich dann zu einem unerlässlichen mobilen Begleiter entwickeln.

von Sebastian Räuchle

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