Das „Rössl“ ist ein bunt zusammengewürfeltes kompositorisches Substrat, das neben der Musik Benatzkys auch wesentliche Tonfolgen von Granichstaedten, Gilbert und Robert Stolz enthält. Es wird vom Bruckner Orchester und einer Band in lebendiger Frische dargeboten.
Die Bühnenakteure, vorzugsweise singende Schauspieler, arbeiten mit sehr laut eingestellter Mikrophonverstärkung, bemühten sich aber auch um sorgfältig dosierte dynamische Zwischentöne, allen voran Karl M. Sibelius (Leopold), Sven-Christian Habich (Giesecke), Erich Josef Langwiesner (Kaiser), Katharina Hofmann (Wirtin).
Die Regie von Sandy Lopičić überschüttet die ersten Szenen des Stückes mit einem Feuerwerk blendender Einfälle, die mit der optimal genutzten Drehbühne (Marina Hellmann) und der hinreißenden Choreografie (Otto Pichler) - etwa die Ballett tanzende Milchkuh, oder die Heugabelartisten - einen extravaganten Abend verheißen. Der aber nicht eintritt, weil dem anfänglich kessen Schwung nach und nach die Luft ausgeht und er in den Schlussszenen in eine gewisse Belanglosigkeit verebbt.
Nächste Vorstellungen: 16. und 23. 1.
Foto: Norbert Artner
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