Fernbeziehung

Liebe trotz Distanz ¿ so funktioniert¿s

Leben
16.01.2008 15:54
Normalerweise ist Nähe ein wesentlicher Bestandteil einer Beziehung – emotional, aber auch räumlich. Manchmal spielt uns das Schicksal jedoch einen Streich und verkuppelt zwei Herzen, die an unterschiedlichen Orten leben: Urlaubsbekanntschaften oder spontane Karriereentwicklungen führen dazu, dass plötzlich Distanzen überwunden werden müssen. Doch wie kann die Liebe das überleben?

Fernbeziehungen sind ganz ohne Frage schwierig zu führen. Schließlich sieht man sich oft nur unregelmäßig, vielleicht jedes Wochenende, vielleicht aber auch deutlich seltener. Gerade bei grenzüberschreitenden Beziehungen, welche Besuche nur mit langer, teurer Anreise ermöglichen, sind die Zeiten des Zusammenseins eher selten und müssen gut geplant werden.

Was kann an einer Fernbeziehung gut sein?
Liebe auf Distanz hat eindeutig ihre Nachteile: Man sieht sich nur selten, hat wenig Unterstützung im Alltag. Auch ist es schwierig, vertrauensvolle Nähe zueinander aufzubauen und den anderen auch in schwierigeren Situationen kennen zu lernen. Denn ist man zusammen, werden meist die Probleme des Alltags ausgeblendet - man verhält sich auf Knopfdruck mustergültig. Und gerade hier liegt eine weitere Herausforderung: An die kostbaren Zeiten zu zweit werden hohe Erwartungen gestellt, die dann nicht selten enttäuscht werden.

Doch in jedem dieser Nachteile liegt auch ein Vorteil, den man sich bewusst machen sollte - auch wenn dies schwer fällt. Schließlich bedeutet die Distanz auch, dass man sich in großem Ausmaß seinem Alltag ungestört widmen kann: Nach wie vor mit Freunden ausgehen, ohne schlechtes Gewissen Überstunden machen, sich um seine Familie kümmern, Hobbys nachgehen – all das ist in den Anfängen einer „normalen“ Beziehung nur noch eingeschränkt möglich. Du bewahrst dir deine Unabhängigkeit. Und in jenen Zeiten, in denen ihr dann wirklich zusammen seid, steht die Romantik im Vordergrund - eure Schmetterlinge fliegen wesentlich länger, als in anderen Beziehungen, da ihr euch quasi in einer Serie von Liebesurlauben trefft.

Grundregeln für die Liebe auf Distanz
Ohne ein gesundes Grundvertrauen in den Partner geht gar nichts. Schließlich ist der Einblick in das Leben des anderen über gewisse Entfernungen nicht mehr so gegeben, wie in einem gemeinsamen Haushalt. Hier kann es helfen, wenn du das persönliche Umfeld deines Partners kennen lernst: Wer sind seine Freunde, seine Familie, wo arbeitet er? Je genauer deine Vorstellungen davon sind, desto leichter ist es für dich, mit eventueller Eifersucht umzugehen, da du ein Bild im Kopf hast, wenn ihr eure täglichen Erlebnisse austauscht.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die tägliche Kommunikation: Telefon, Email, SMS, Chat oder andere elektronische Nachrichten erleichtern dies ungemein. Einfach zwischendurch eine Nachricht und ausgedehnte Telefonate geben euch das Gefühl, einander nahe zu sein.

Eure gemeinsame Zeit solltet ihr möglichst ungezwungen verbringen – Vorsicht vor überzogenen Erwartungen. Ihr könnt beide aus eurer Haut nicht heraus, jeder bringt seinen Rucksack mit Alltagssorgen mit. Ihr solltet daher viel Verständnis füreinander zeigen und die Zeit so normal wie möglich verbringen. Dazu gehört auch, mit den Freunden des jeweils anderen etwas zu unternehmen.

Bei jedem Treffen sollte außerdem ein Termin für das nächste Wiedersehen ausgemacht werden. So erscheint die Wartezeit kürzer. Eure Verabredungen haben dann absolute Priorität – Verschiebungen sollten tabu sein.

Ende der Fernbeziehung
Bei vielen Paaren kommt dennoch längstens nach zirka drei Jahren der Punkt, an dem sie die Beziehung entweder beenden oder ein gemeinsames Leben aufbauen wollen. Der Wunsch nach mehr Gemeinsamkeit ist eine logische Konsequenz, wenn wirklich tiefe Gefühle vorhanden sind. Und schließlich kostet die Fernbeziehung auch Geld, Zeit und Energie.

Hier tauchen dann jedoch die ersten Herausforderungen auf. Denn schließlich tauscht man die bekannten und gewohnten Nachteile einer Fernbeziehung gegen die unbekannten Nachteile eines gemeinsamen Lebens ein. Wer Distanz und Rückzugsmöglichkeiten gewöhnt ist, muss nun Einschränkungen in seiner persönlichen Freiheit in Kauf nehmen und Kompromisse eingehen. Man lernt sich ganz neu kennen, und muss nun auch damit zurecht kommen, dass der Alltag in die Beziehung Einzug hält. Diese Umstellung kann Enttäuschungen bringen, kann aber auch die Beziehung vollkommen machen.

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(Bild: kmm)



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