"Ja, es ist ernst"

Sarkozy betätigt: “Ich werde Carla heiraten!”

Adabei
09.01.2008 12:41
Er blickte kurz zur Decke des prunkvollen Festsaales im Elysee-Palast, dann gab er die Antwort, auf die 600 Journalisten begierig gewartet hatten: "Sie haben richtig verstanden, es ist ernst", sagte Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy. Und ja, er und Carla wollten heiraten. Auch wenn er kein Datum nannte. Carla Bruni, Tochter eines Turiner Industriellen, in den 90er Jahren eines der bestbezahlten Models der Welt, Chansonsängerin mit hauchzartem Stimmchen und männerverschlingender Aura, wird also die neue First Lady Frankreichs. Und das vermutlich nur wenige Monate nach der Trennung Sarkozys von Ehefrau Cecilia...

Die französische Presse hat Bruni bereits für sich eingenommen. Von einem "mysteriösen Wesen" schrieb "Le Figaro". Als wäre sie nicht eine der schönsten Frauen der Welt, trinke sie auf Rockkonzerten Bier. "Liberation" sah für Sarkozy die Chance, "sein Wappen neu zu vergolden". Schließlich habe sein Ego schwer darunter gelitten, dass ihm Cecilia den Laufpass gegeben habe. Allerdings fehlen auch keine Hinweise auf die wilden Jahre Brunis, die Monogamie einmal als "zu langweilig für mich" bezeichnete. Zu ihren Trophäen gehören Mick Jagger, Donald Trump und Kevin Costner.

"Wir wollen nicht lügen"
"Wir haben entschieden, uns nicht zu verstecken, nicht zu lügen", wies Sarkozy am Dienstag mit erstaunlicher Chuzpe jede Kritik an seiner neuen Beziehung zurück. Es müsse Schluss sein mit der Heuchelei über das Privatleben der Präsidenten, fügte er mit Blick auf die kaschierten amourösen Abenteuer seiner Vorgänger hinzu. "Ich bin zufrieden, dass sich Frankreich geändert hat." Trotzdem wollte er kein Datum für die Hochzeit nennen. Und trotzdem meinte er: "Es ist sehr gut möglich, dass Sie davon erst erfahren, wenn es schon geschehen ist." Zum Beweis, dass die Hochzeitsglocken noch nicht geläutet haben, hielt er der versammelten Presse kokett seine (noch) unberingte Hand entgegen.

Die "Sarko-Show" fasziniert - und nervt
Diese Momente waren ein weiterer Höhepunkt der "Sarko-Show", die die Öffentlichkeit weit über Frankreichs Grenzen hinaus seit Wochen fasziniert – und auch nervt. "Speedy Sarko" hat nicht nur einmal mehr bewiesen, dass er ein Mann der schnellen Entschlüsse ist, sein öffentlich zur Schau gestelltes Liebesglück nur drei Monate nach der Trennung von Cecilia droht ernsthaft an seiner Seriosität zu kratzen. Nach den Turtel-Trips mit Carla Bruni nach Disneyland, zu den ägyptischen Pyramiden und der jordanischen Kultstätte Petra sanken die Umfragewerte des Staatschefs erstmals unter die 50-Prozent-Marke.

Kein Wunder: Während sich die Franzosen mit ihrer sinkenden Kaufkraft plagen und so düster wie zuletzt im Krisenjahr 1995 in die Zukunft blicken, präsentiert sich ihr Staatschef mit verspiegelter Ray Ban und einer schmachtenden Freundin an der Seite. Insbesondere den traditionellen Wählerschichten der Konservativen fehlt dafür laut Meinungsforschern zunehmend das Verständnis.

Saudi-Arabien will Bruni nicht dabeihaben
Aufatmen werden immerhin die Protokollchefs im Elysee-Palast. Denn ohne Trauschein ist Bruni an der Seite ihres Freundes bei Staatsbesuchen in arabischen Ländern hoch unwillkommen. Saudi-Arabien machte am Montag deutlich, dass der Präsident kommende Woche besser alleine ins Flugzeug nach Riad steigt.

Bei Brunis Mutter um Hand angehalten
Kennengelernt haben sich Sarkozy und Bruni übrigens bei einem Abendessen nur einen Monat nach dessen Trennung. Als die 39-Jährige mit ihrer rauchigen Stimme ein paar Chansons sang, sei der Präsident umgehend dahingeschmolzen, schmunzelte die Klatschpresse. Als er bei Carlas Mutter um ihre Hand angehalten habe, erwiderte diese laut italienischen Presseberichten: "Herr Präsident, es gibt nicht den geringsten Grund, sie Ihnen zu verweigern."

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(Bild: kmm)



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