Erkältete Helfer

Gmundner Gschliefgraben rutscht unaufhaltsam

Oberösterreich
02.01.2008 19:04
Sie sehen kaum noch ihre Familien, trotzen bei Regen, Schnee und Eiseskälte den Hunderttausenden Kubikmetern Gestein, die im Gmundner Gschliefgraben unaufhaltsam Richtung Traunsee rutschen und ein Dutzend Häuser gefährden. Immer wieder müssen Helfer erkältet das Bett hüten. Derzeit sind zwei im Krankenstand einer zog sich im Hilfseinsatz gar eine Stirnhöhleneiterung zu.

Seit 28. November sind die Experten der Wildbachverbauung praktisch rund um die Uhr im Gschliefgraben im Einsatz, versuchen mit Entlastungsbrunnen Wasser aus den Schichten zu leiten, um Rutschungen zu stoppen oder an den evakuierten Häusern vorbeizuführen. In dieser Zeit rutschte die Stirnwulst der 800.000 bis 1,2 Millionen Kubikmeter Geröll etwa 300 Meter weit talwärts Richtung See.

Der für die Rutschung auslösende Impuls wurde übrigens bereits im April 2006 im obersten Bereich des Gschliefgabens registriert, dann war bis im Juli des Vorjahres völlige Ruhe. Ende November wurde die Gefahr akut, Anfang Dezember wurde mit der Evakuierung begonnen.

Wie lange es noch dauert, bis die Gesteinsmassen, die sich fast wellenartig bewegen, das Ufer des Traunsees erreichen, lässt sich noch immer nicht genau vorhersagen. „Das kann noch mehrere Wochen dauern - von früheren Rutschungen ist bekannt, dass sie sieben bis zwölf Monate gedauert haben“, berichtet Dr. Wolfgang Gasperl, Chef der Wildbach-Verbauung, nach einer Besichtigung am gestrigen Mittwoch.

 

 

Foto: Marion Hörmandinger

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