Wie Alois Lißl von der oberösterreichischen Sicherheitsdirektion mitteilte, stand zum Zeitpunkt des Suizids des Unternehmers die Tat unmittelbar vor der Aufklärung. Der "überfallene" Mitarbeiter gestand danach der Polizei, dass der Raub fingiert war. Die gesamte Beute - mehrere hunderttausend Euro - wurde später auf dem Firmengelände sichergestellt.
Als der Lenker des Transporters, der seit einer Woche von dem kriminellen Plan wusste, am Mittwoch vor der Zentrale des Geldtransportunternehmens kurz aus seinem Wagen aussteigen musste, um das Firmengelände zu verlassen, schlug der Täter alias der eigene Chef zu. Mit Pfefferspray attackierte er den Fahrer und setzte ihn außer Gefecht. Anschließend schwang er sich hinter das Lenkrad des Transporters und flüchte. Nur 250 Meter vom Tatort entfernt stellte er das Auto auf dem Parkplatz eines Supermarktes ab - direkt hinter dem Firmengelände. Dort fanden es Beamte wenig später mit laufendem Motor und offener Tür. Zwei Geldkoffer aus Metall fehlten.
Ermittler schöpften Verdacht
Die Ermittler in dem Fall hatten von Anfang an nicht ausgeschlossen, dass der Überfall fingiert sein könnte. Verdächtig kam ihnen unter anderem vor, dass es keine Zeugen gab und dass die Auswertung der Videoüberwachung des Firmengeländes ergab, dass der Überfallene den Täter auch hätte sehen müssen. Der Fahrer machte diesbezüglich wiederholt widersprüchliche Aussagen. Zur genaueren Klärung der Umstände wurde sein Chef Donnerstagvormittag ersucht, zur Firma zu kommen. Kurz zuvor hatte dieser jedoch bereits seiner Frau gestanden, dass die Tat fingiert war. Nur wenige Minuten später erschoss sich der Unternehmer aber mit seiner eigenen Waffe
Finanzielle Schwierigkeiten als Motiv
Hintergründe des vorgetäuschten Überfalles dürften finanzielle Schwierigkeiten gewesen sein. Das soll in den kommenden Tagen noch näher untersucht werden. Der Komplize wurde auf freiem Fuß angezeigt.
Bild (c) Johannes Markovsky
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