Mama, Papa, Auto

So lernt dein Kind das Sprechen

Leben
31.10.2007 14:14
Es ist für viele Eltern ein unvergesslicher Moment, wenn der eigene kleine Schatz sein erstes Wort spricht. Doch das ist ja bekanntlich erst der Anfang. Aus wenigen Wörtern werden immer mehr, aus zufällig zusammen gewürfelten Phrasen werden Sätze. Ein langer Weg – doch wie kannst du dein Kind optimal beim Erlernen des Sprechens unterstützen? Krone.at verrät Tipps und Tricks.

Zu Beginn sind sämtliche Lautäußerungen deines Kindes meist rein zufällig. Es brabbelt, und gibt willkürliche Laute von sich. Aus diesem spielerischen Umgang entsteht dann meist ein „Mama“ oder „Papa“. Erst deine erfreute Reaktion zeigt deinem Kind, dass es nun anscheinend ein Wort verwendet hat, dass diese Silben eine Bedeutung haben. Es wird daraufhin diese Silben öfter wiederholen und mit der Zeit begreift es, dass jedes Ding einen Namen hat. Und je mehr du dein Kind lobst, umso eifriger wird es sich bemühen.

Zu diesem Zeitpunkt ist dein Kind meist zirka ein Jahr alt, bei Spätzündern kann es durchaus auch bis zum Ende des zweiten Lebensjahres dauern. Grund zur Sorge besteht nur, falls dein Baby plötzlich gar keine Laute mehr von sich gibt, auch nicht mehr gurrt oder brabbelt. Dann solltest du einen Experten, wie z.B. einen Logopäden aufsuchen.

Verstehen und Anwenden
Egal wann dein Kind aktiv beginnt, Sprache zu verwenden, sein passiver Wortschatz ist bereits immens groß. Daher kann es auch auf Fragen oder Aufforderungen richtig reagieren. Es bringt den Teddy, nach dem du gefragt hast, obwohl es Teddy vielleicht noch gar nicht sagen kann. Generell verstehen Kinder etwa fünfmal mehr Wörter, als sie selbst aktiv verwenden. Das sind dann meist Worte aus dem unmittelbaren Erfahrungsschatz deines Kindes. Nur Dinge, mit denen es selbst zu tun hat, und die es selbst erlebt hat, können mit Bedeutung gefüllt werden.

Daher ist es wichtig, dass du im Umgang mit deinem Kind selbst viel sprichst und viele unterschiedliche Dinge mit ihm unternimmst. Denn nur so kann es mit den Bezeichnungen zu möglichst vielen Dingen in Berührung kommen. Benenne jedes Ding, das du in die Hand nimmst, und erkläre in einfachen Worten und vielen, dafür kurzen Sätzen, was du tust. Du solltest alles auch mit Gesten und der entsprechenden Mimik unterstreichen, damit dein Kind leicht verstehen kann, was gemeint ist. Auch solltest du dein Kind immer wieder dazu ermuntern, Worte nachzusprechen.

Rascher Fortschritt
Etwa im Alter von zwei Jahren wird dein Kind beginnen, einfache Zweiwortsätze zu verwenden, wie z.B. „Mama Puppe“ oder „Papa Ball“. In diesem kurzen Stil lernt es, sich besser zu verständigen und zum Ausdruck zu bringen, was es will. Sehr bald kommt auch das lebenswichtige Wort „Ich“, sowie „haben“ oder „das“ hinzu. Mit diesen wenigen Worten lässt es sich schon sehr gut kommunizieren.

Wenn dein Kind in dieses Stadium eintritt, solltest du ihm immer wieder auch die vollständigen Sätze vorsagen, damit es merkt, wie sich die ganze Phrase anhören muss. Etwa zur gleichen Zeit lernt dein Kind auch, Bedeutungen zu verallgemeinern, das heißt, dass der Tisch im Wohnzimmer genauso Tisch heißt, wie jener im Garten. Aber auch das Differenzieren ist wichtig: Nicht jede Frau heißt Mama, und nicht alles, was vier Pfoten hat ist ein Hund. Mit zwei beherrschen viele Kinder schon 250 Wörter, mit drei schon stolze 800.

Für viele Kinder ist die richtige Grammatik ein schwieriges Thema. Sie bilden oft ihre eigenen Regeln. Ein Beispiel: In der Mehrzahl enden einige Worte auf „s“, viele Bücher können daher schnell zu „Büchers“ oder „Euro“ zu „Euron“ werden. Auch hier gilt: Einfach im Antwortsatz, z.B. „Ja, da stehen viele Bücher“, richtig vorsagen, und dein Kind wird sich die korrekten Regeln schnell einprägen.

Besonders schnell lernt dein Kind, wenn du viel mit ihm sprichst. Lies ihm Geschichten und Gedichte vor, und singe mit ihm. Gute Laune ist ansteckend, und dein Kind wird dich oft nachahmen. Für viele Kinder ist gerade der Gesang eine gute Möglichkeit, sprechen zu üben. Fernsehen sollte für dein Kind tabu sein, da es keinen Beitrag zur Sprachentwicklung leistet. Die gezeigten Bildfolgen sind meist zu schnell und zu abstrakt.

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(Bild: kmm)



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