ÖSV-Doping-Skandal

Tauber und Pinter vor Lausanner Gericht

Sport
30.10.2007 13:57
Am Donnerstag und Freitag findet die Berufungs-Verhandlung der beiden ÖSV-Skilangläufer Martin Tauber (im Bild) und Jürgen Pinter vor dem Obersten Sportgericht (CAS) in Lausanne statt. Die zwei Kaderläufer waren vom Internationalen Olympischen Comite (IOC) als Folge des Dopingskandals bei den Winterspielen 2006 in Turin wegen des „Besitzes einer verbotenen Methode“ bestraft worden. Auch ihre nicht mehr im Spitzensport engagierten Kollegen Johannes Eder und Roland Diethart treten am Donnerstag und Freitag am Genfersee mit ihrem Einspruch vor die drei Richter des CAS.

Die Fälle der Skilangläufer sind unterschiedlich gelagert. Tauber und Pinter, die vom Innsbrucker Anwalt Günther Riess vertreten werden, wurden nicht anhand eines positiven Dopingtests überführt. Für Rechtsanwalt Riess ist daher vom IOC der Nachweis zu erbringen, dass das Duo die Regeln der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) verletzt hat. „Die Beweise reichen nicht aus, das ist reine Spekulation“, sagte Riess in Richtung IOC. Der Ausgang des Verfahrens steht nach seiner Ansicht „auf des Messers Schneide“. Auf das Urteil wird man aber vermutlich einige Wochen warten müssen.

Sperre von bis zu zwei Jahren
Für Tauber und Pinter steht viel auf dem Spiel. Bestätigt das Oberste Sportgericht den Besitz einer verbotenen Methode (im Quartier waren Utensilien gefunden worden, die für Blutdoping verwendet werden können), dann könnte auch der Internationale Skiverband (FIS) ein Verfahren einleiten. Dem Duo würden dann Sperren von jeweils zwei Jahren drohen. Beide Athleten haben Blutdoping bestritten. Tauber hat kürzlich erklärt, er werde - auch wegen des durch die Affäre gestörten Trainings - in der kommenden Saison keine Wettkämpfe bestreiten.

Johannes Eder war bei der Razzia der Carabinieri am 18. Februar 2006 im Privatquartier der ÖSV-Langläufer in Pragelato während einer Infusion mit Kochsalzlösung erwischt worden, die er sich nach seinen Angaben wegen Durchfalls selbst gesetzt hatte. Der Salzburger wurde wegen Anwendung einer verbotenen Methode vom ÖSV für ein Jahr gesperrt (das Oberste Sportgericht hat die Dauer der Sperre bestätigt). Bei seinem Comeback bei der WM 2007 in Sapporo hat er Rang vier belegt und nach Saisonende seine Laufbahn beendet. Diethart, der nun als Coach in einem Nachwuchszentrum tätig ist, fühlt sich wie Tauber und Pinter zu Unrecht beschuldigt.

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(Bild: KMM)



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