"Stress-Essen"

Schokolade ist kein Trostpflaster

Gesund
31.10.2007 16:54
Hektik am Arbeitsplatz, Sorgen zu Hause, ein wichtiger Termin. Es gibt viele Auslöser für Stress. Während manch einem die Anspannung aber regelrecht auf den Magen schlägt und er keinen Bissen mehr herunter bringt, entwickeln andere ein unstillbares Verlangen nach fettreichen und süßen Speisen. Gummibärchen und Schokolade mutieren da zu Trostpflastern, die schnell bei der Hand sind. Die Folge: Stress-Esser entwickeln ein echtes Ernährungsproblem.

„Die so genannten Stress-Esser versuchen, sich mit Genussmitteln für die Strapazen zu entschädigen, sich abzulenken oder zu belohnen“, erklärt der deutsche Diplom-Psychologe Frank Meiners das Phänomen. Diäten nützen in einem solchen Fall wenig. Deshalb rät der Experte dazu, den eigenen Umgang mit dem Stress genauer unter die Lupe zu nehmen, damit der Teufelskreis aus Belastung und Belohnung gar nicht erst entsteht.

Der Hunger im Kopf
Die verstärkte Lust auf Süßes ist kein Zufall: Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass bei nervlicher Anstrengung vermehrt das Stresshormon CRH (Corticotropin Releasing Hormone) ausgeschüttet wird. Dies kurbelt das Verlangen nach Zucker um das Dreifache an. Gummibärchen, Topfen-Golatschen und der Trostspender Nummer eins, die Schokolade, scheinen nun das beste Heilmittel zu sein. Kein Wunder, sorgt der enthaltene Zucker doch dafür, dass im Hirn der Botenstoff Serotonin freigesetzt wird, der gute Laune erzeugt. Dadurch scheinen alle Anstrengungen plötzlich nur noch halb so schlimm.

Die positive Wirkung der Leckerei hält allerdings nur kurz an. Süßes lässt zwar den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen und steigert dadurch vorübergehend die Leistung. Danach fällt der Wert jedoch ebenso zügig wieder ab – und der nächste Griff zum Schokoriegel ist vorprogrammiert.

Diäten sind keine Lösung
Die Ursache für das Stress-Essen entsteht also im Kopf. „Aus diesem Grund reicht es nicht aus, hinterher eine Diät zu machen“, erläutert Meiners. „Damit lässt sich zwar kurzzeitig wieder das Wunschgewicht erreichen, aber bei der nächsten Gelegenheit steht man wieder vor demselben Problem.“ Um dem Phänomen dauerhaft entgegenzuwirken, muss der Auslöser für die Zuckerlust – also der Stress - bekämpft werden.

Tipps, wie du das Problem in den Griff bekommst, findest du in der Infobox!

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