Miriam wohlauf
Deutsche Ärzte operieren Babylunge im Mutterleib
Üblicherweise werde bei derartigen Komplikationen in einem so frühen Stadium das Kind abgetrieben, weil das Risiko einer lebensgefährlichen Infektion oder des Erstickungstods nach der Geburt für das Baby sehr hoch sei, hieß es weiter.
Um das Leben des Fötus zu retten, hätten die Ärzte den Eltern jedoch eine pränatale Operation angeboten: Über eine Öffnung im Magen der Mutter sei in der 29. Schwangerschaftswoche ein nur kugelschreibergroßes Instrument in Mund und Luftröhre des Babys eingeführt und dort ein winziger Latexball aufgeblasen worden.
Dieser habe die Atemwege blockiert, so dass die von der Lunge des Kindes ständig produzierte Flüssigkeit nicht mehr entweichen konnte. Die aufgestaute Flüssigkeit wiederum regte das Lungenwachstum des Babys rasch an, wie das Magazin berichtet.
Thomas Kohl, Leiter des Deutschen Zentrums für Fetalchirurgie und minimal-invasive Therapie an der Universität Bonn, wird mit den Worten zitiert, die Lunge der kleinen Patientin sei "aufgegangen wie Hefeteig". Der Ballon sei fünf Tage lang in der Lunge geblieben - und während dieser Zeit habe sich das Lungenvolumen fast verdoppelt. Das Fachblatt berichtet, Miriam sei in der 33. Schwangerschaftswoche (8. Monat) zur Welt gekommen und nun ein gesundes einjähriges Kind.
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