Bordelle zugesperrt

Prostituierte nähen sich Mund zu

Ausland
25.10.2007 14:40
Drei Prostituierte in der bolivianischen Stadt El Alto haben sich am Mittwoch (Ortszeit) aus Protest gegen die Schließung von Bordellen den Mund zugenäht. Wenn die Stadtverwaltung die Schließungsverfügung nicht zurücknehme, würden sich drei weitere Prostituierte in Särgen lebendig begraben lassen, drohte Lily Córtez, die Sprecherin der insgesamt etwa 500 betroffenen Frauen.

Bereits am Montag waren mehrere Dutzend der Frauen in einen Hungerstreik getreten. "Die Menschen müssen einfach verstehen, dass wir arbeiten müssen. Die Polizei hat uns am Dienstag vertrieben, als unsere Kolleginnen Freier auf der Straße ansprachen", klagte Córtez.

Erzürnte Bürger hatten im Vorfeld wochenlang gegen die Bordelle in der "Straße der Sünde" im Rotlichtbezirk der Stadt demonstiert. Ihr Vorwurf: Die Prostituierten hätten einen schlechten Einfluss auf die jungen Männer. Der Streit eskalierte schließlich, als Bordelle geplündert und teilweise in Brand gesetzt wurden. Die Stadtverwaltung ließ daraufhin etwa 20 Bordelle schließen. Die Prostituierten werfen den Demonstranten unterdessen Heuchelei vor, bei dem Großteil ihrer Kunden handle es sich schließlich um Familienväter.

Das 870.000 Einwohner zählende El Alto liegt 4.000 Meter über dem Meeresspiegel und ist eine der höchstgelegenen Großstädte der Welt. Die Stadt liegt oberhalb von La Paz, dem Regierungssitz des südamerikanischen Landes. Zusammen haben beide Städte 2,5 Millionen Einwohner und sind damit die bevölkerungsreichste Region Boliviens.

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