Auschwitz heute

“Am Ende kommen Touristen”

Kino
25.10.2007 15:20
Sven (Alexander Fehling) hat sich für den Zivildienst entschieden. Ausgerechnet in das polnische Städtchen Oswiecim, bekannt unter dem verstörenden Namen Auschwitz, verschlägt es ihn, den jungen Deutschen. Neben seiner Arbeit in der Gedenkstätte soll er sich um den KZ-Überlebenden Krzeminski (Ryszard Ronczewski) kümmern. Doch der über 80-Jährige verbietet sich Mitleid - und will schon gar keine Hilfe von "einem Enkel der Täter" annehmen. Kismet, dass sich Sven ausgerechnet in ein polnisches Mädchen, eine junge Dolmetscherin, verliebt. Sie spürt die Last der Geschichte weit weniger als er, will aber weg - nach Brüssel.

Ein Film, der sich Pathos versagt, wohl aber mit berührenden Momenten aufwartet. Dann etwa, wenn Krzeminski erzählt, dass er wie besessen Koffer von KZ-Opfern repariert habe, weil er ihnen ja versprochen hatte, dass sie ihre Gepäcksstücke zurückerhalten würden...

Worte, die schemenhaft Bilder evozieren und sprachloses Grauen. Vergangenheitsbewältigung? Ein viel zu glatter Begriff. Erst die Demut vor dem Leben, vor dem Schicksal macht uns sehend. Regie: Robert Thalheim.

Von Christina Krisch, Kronen Zeitung

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