Fußball-Rowdys

Polizei-Großeinsatz nach Fußballderby

Österreich
22.10.2007 09:19
Nach dem oberösterreichischem Fußballderby Ried - LASK am Samstagabend kam es zu schweren Ausschreitungen zwischen den Linzer Fans und der Polizei. Rund 120 Polizisten mussten mit Schlagstöcken und Wasserwerfern gegen die Rowdies vorgehen, berichtete die Polizei am Sonntag. Anhänger des Linzer Clubs beurteilten das Vorgehen der Polizei jedoch als "überhart und brutal". Zu Sachbeschädigungen durch den harten Kern von Fußballfans ist es am Sonntag nach dem Wiener Derby Austria gegen Rapid gekommen.

August Weidenholzer, Bezirkspolizeikommandant von Ried und Einsatzleiter schilderte die Situation so: "Rund fünf Minuten vor Ende des Spiels bemerkten wir, dass sich einige LASK-Fans vermummten und ihren Fan-Sektor verlassen wollten. Wir vermuteten, dass sie in den gegnerischen Sektor stürmen wollten. Daher grenzten wir sie mit Bussen und Gittern ab. Sofort sprangen die Linzer gegen die Gitter und warfen mit Steinen und Flaschen. Zwei Polizisten wurden dabei verletzt. Um Schlimmeres zu verhindern mussten wir zuerst mit Schlagstöcken einschreiten, dann wurde der Wasserwerfer eingesetzt."

Für die Linzer Anhänger, ihnen voran der LASK-Fanbeauftragte Gerald Gross, war dieses Vorgehen der Exekutive jedoch alles andere als normal. Die Polizisten hätten überzogen reagiert. Ein Problem wäre auch der heillos überfüllte Fansektor gewesen. Schon während des Spiels wurden Zuschauer verletzt, da sie aufgrund von Platzmangel über die Stufen gestoßen wurden. Weidenholzer führte dies jedoch auf die Alkoholisierung mancher Fans zurück.

Polizisten mit herausgerissenen Klo-Türen attackiert
Fakt sei jedoch, so die Polizei, dass LASK-Anhänger die Toilettenanlagen im Rieder Stadion demolierten, Türen herausrissen und damit auf Beamte losgingen. Solche Aktionen verurteile auch Gross, "diese Zerstörungswut ist zu bedauern". Schon die davor letzte Begegnung der beiden oberösterreichischen Fußball-Klubs hatte schwere Auseinandersetzungen nach sich gezogen. Das Spiele endete mit einem 3:0-Sieg für den SV Ried.

Sachbeschädigungen nach Wiener Derby am Sonntag
Rivalisierende Gruppierungen zogen nach dem Match Austria gegen Rapid am Sonntag auf der Suche nach Sparring-Partnern durch den Wiener Bezirk Favoriten. "Hauptsächlich gab es Schäden an Autos, die Menge hält sich aber in Grenzen", sagte Michael Lepuschitz, Bezirkshauptmann von Favoriten.

"Ohne Schlägerei macht solchen Leuten ein Fußballspiel offenbar keinen Spaß", meinte Lepuschitz. Die Polizei versuchte - bis Einbruch der Dunkelheit zunächst mit Erfolg - die Fans beider Lager getrennt zu halten. "Das wird noch eine lange Nacht", so der Beamte.

Im Stadion selbst gab es keine groben Zwischenfälle. Die Osttribüne blieb im Gegensatz zum vorangegangenen Derby im Horr-Stadion unbeschädigt. Ein paar pyrotechnische Gegenstände waren während des Spiels gezündet worden. "Dank Videoüberwachung werden wir die Täter ausforschen und zur Anzeige bringen", betonte Lepuschitz.

Symbolbild

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