Unicef-Statistik

Der Kinderhandel floriert auch in Österreich

Österreich
17.10.2007 21:11
Anlässlich des ersten "Europäischen Tages gegen Menschenhandel" brachte die Unicef am Mittwoch erschreckende Zahlen ans Tageslicht: 1,2 Millionen Kinder weltweit fallen jährlich dreisten Menschenhändlern zum Opfer. Alarmierend die Situation auch in Österreich - das Geschäft mit Kindern aus Osteuropa floriert.

Mehr als 1. 300 Aufgriffe seit dem Jahr 2004 alleine in Wien - der dreiste Kinderhandel macht auch vor Österreich längst nicht mehr halt. Da es bislang ausschließlich dokumentierte Zahlen aus der Bundeshauptstadt gibt, hält die Unicef die ohnehin erschreckende Bilanz lediglich für die Spitze des Eisbergs.

Die landesweite Dunkelziffer, so die Experten, sei deutlich höher. In den meisten Fällen handelt es sich in unserem Land um Kinder aus osteuropäischen Ländern wie Bulgarien oder Rumänien, die zum Stehlen, Betteln oder im schlimmsten Fall sogar zur Prostitution nach Österreich verkauft worden sind.

Eine mehr als traurige Entwicklung, der Innenminister Günther Platter vehement entgegenwirken möchte: "Die Bekämpfung des Menschenhandels hat für mich größte Priorität. Gemeinsam mit heimischen, europäischen und internationalen Organisationen arbeiten wir laufend und intensiv daran, diese Form der Kriminalität noch effektiver bekämpfen zu können. So wurden durch Zusammenarbeit mit bulgarischen Behörden in den vergangenen zwei Jahren insgesamt 30 Menschenhändler ausgeforscht und verhaftet."

Zwar sieht die Unicef, dass Österreich in Sachen Bekämpfung des Menschenhandels erhebliche Fortschritte gemacht hat, kritisiert jedoch die Behandlung der Betroffenen. Es gebe bisher kein koordiniertes Vorgehen bei der Betreuung der häufig schwer traumatisierten Kinder.

Von Klaus Loibnegger

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