„Ich wollte am Grab meines Opas eine Kerze anzünden. Doch statt seiner letzten Ruhestätte fand ich nur ein großes Loch!“, berichtet Robert Hartenberger aus Feistritz ob Grades. Daneben sei ein Knochenhaufen gelegen. „Da lag sogar eine Socke, die meinem Opa gehört hat.“ Außerdem sollen Hunde an den ausgegrabenen Gebeinen gekaut haben.
Wo Gräber waren, steht jetzt ein Bagger, die entfernten Grabsteine lehnen an der Kirchenmauer. Immerhin wurden die exhumierten Gebeine mittlerweile wieder eingegraben, die Bürger sind aber dennoch wütend: „Der Herr Pfarrer hat ein Massengrab hier gemacht“, ärgert sich Alfred Pfeifenhofer. Ingrid Hartenberger setzt nach: „Niemand hat uns über die Bauarbeiten informiert.“
Dorfpfarrer Werner Stefan selbst gesteht einen Fehler ein: „Ich gab wohl zu wenig Informationen. Die Sanierung der Mauer war aber notwendig.“ Die Einsicht kommt jedoch zu spät, denn die Bürger haben gegen den Pfarrer und die Pfarre Anzeige wegen Grabschändung erstattet. Böse Worte fallen, und so kann es passieren, dass Hochwürden auch einmal ein „Dich soll der Teufel holen“ heraus rutscht.
Von Hannes Wallner / Kronen Zeitung
Foto: Uta Rojsek-Wiedergut
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