„LucidTouch“ heißt der Prototyp des entwickelten Displays, das im Gegensatz zu bisherigen Touchscreens nicht von vorne, sondern von der Rückseite aus bedient wird. „Berührungsempfindliche Bildschirme haben bislang das Problem, dass die Finger bei der Bedienung das Display verdecken“, meint Wigdor. Als zweites Handicap führt er das „Dicke-Finger-Problem“ an. „Die Displays erkennen nur die gesamte Fläche, die von dem Finger berührt wird“, erläutert der Forscher. Mit diesen zwei Hürden in Kombination sei es unmöglich, Flächen mit der Größe von nur wenigen Pixel präzise auszuwählen.
Der User hält LucidTouch wie eine mobile Spielkonsole bequem in beiden Händen. Seine Finger befinden sich dabei auf der Rückseite des Geräts. Wirklich durchsichtig ist das Display jedoch nicht, vielmehr zeichnet eine Kamera die Fingerbewegungen auf und übersetzt sie auf den Bildschirm. Am Display werden diese schließlich als Schatten dargestellt, um die Illusion von Transparenz zu erzeugen. LucidTouch zeigt zudem eine kleine, aktive Zone für jede Fingerspitze an, mit der eine präzise Navigation am Schirm erfolgen kann. Somit können beispielsweise Details in Bildern markiert oder exakt ausgeschnitten werden. Zudem ist es möglich, Objekte von einem Finger an einen von der anderen Hand weiterzureichen.
Hier ein Demovideo des Prototypen:
Derzeit präsentiert sich LucidTouch noch etwas unhandlich, da die Finger mithilfe einer relativ großen Kamera aufgenommen werden, die sich in einigem Abstand vom Gerät selbst befindet. Abhilfe könnte die Verwendung von LEDs schaffen, da diese sowohl als Lichtemitter als auch als Sensoren eingesetzt werden können, regen die Forscher an. Die Rückseite des Geräts würde dabei mit den Dioden ausgestattet werden, die je zur Hälfte als Sender und Empfänger dienen. LucidTouch steht also noch vor einigen technischen Hürden, wobei die Wissenschaftler hoffen, dass Elektronikhersteller ihre Idee aufgreifen und weiterentwickeln. (pte)
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