Als die zwei Polizisten aufgrund eines Hinweises gestern in der Gaststätte in Kuchl eintrafen, hatten zwei Patienten das Haus gerade verlassen. Die Wunderheiler gaben zu, dass sie ihre Kunden in Fremdenzimmern in einem Gasthof in Kuchl und in St. Veit an der Glan behandelt hätten.
Die beiden haben sich offenbar auf Beckenschrägstellungen spezialisiert. Durch mentales Abstreifen des Körpers mit den Händen und durch weitere mentale Fernbehandlung mittels Lichtbild der Patienten therapierten sie die vorher diagnostizierte Schrägstellung. Durch "Christuskraft" werde das Becken geradegestellt, wurde den Betroffenen versprochen. Zudem boten die Heiler eine mentale Eigenbluttherapie an - dabei wird das Blut des Patienten geistig entnommen und mental auf seine Stirn getropft.
Über 9.000 Euro für dubiose "Hilfe" kassiert
Einem Sohn eines Tennengauer Patienten missfiel die ihm geschilderte Behandlungsmethode. "Er zeigte das Pärchen am Mittwoch bei der Ärztekammer an", sagte Jölli. Insgesamt sollen die Wunderheiler mehr als 9.000 Euro von den zwölf Personen kassiert haben. Diese mussten ihr Einverständnis zur Behandlung in einer "Therapie-Erklärung" schriftlich belegen.
Die Wunderheiler wurden wegen des Verdachtes des gewerbsmäßigen Betruges und der Kurpfuscherei auf freiem Fuß angezeigt. Wie viele Menschen sie tatsächlich behandelt haben, sei noch nicht abzuschätzen, meinte der Kriminalbeamte. "Im Raum Kuchl waren es vier Personen, in St. Veit an der Glan acht. Die Ermittlungen laufen noch."
Nach Angaben der Polizei haben die beiden mit jenen drei österreichischen und fünf philippinischen Wunderheilern, die vorwiegend im Flachgau an etwa 720 Personen eigenmächtige Heilbehandlungen vorgenommen hätten und vor kurzem ausgeforscht wurden, "mit großer Wahrscheinlichkeit" nichts zu tun.
Symbolbild
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