Massive Verspätung

Boeing stolpert bei Dreamliner-Zeitplan

Ausland
10.10.2007 21:35
Airbus lässt grüßen: Nach den massiven Schwierigkeiten der Europäer, ihren neuen Großraumflieger A380 an den Start zu bringen, hat nun auch US-Konkurrent Boeing Probleme bei seinem Prestigeflieger 787 Dreamliner eingeräumt. Am Mittwochabend teilte das Unternehmen mit, die Auslieferung des ersten Dreamliners verzögere sich um ein halbes Jahr.

Noch im Juli war der neue Flieger mit viel Tamtam der Öffentlichkeit präsentiert worden. In den letzten Wochen mehrten sich allerdings die Hinweise, dass Boeing mit seinem ehrgeizigen Zeitplan zunehmend in Verzug geriet. US-Regionalzeitungen berichteten mehrfach über Probleme bei der endgültigen Fertigstellung der Flugsystem-Software und Engpässen bei der Versorgung durch die Zulieferer.

Anfang September wurde dann der Erstflug der 787 tatsächlich verschoben, am Termin für die geplante Erstauslieferung im Mai nächsten Jahres hielten die Amerikaner zunächst aber fest. Nun sollen die ersten Maschinen erst im November oder Dezember 2008 an die Kunden gehen. "Wir sind enttäuscht über die Änderungen im Zeitplan", räumte Boeing-Chef Jim McNerney am Mittwochabend in einer Mitteilung ein.

Airbus kann ein Liedchen von den Schwierigkeiten bei der Entwicklung und der Produktion eines völlig neuen Flugzeugs singen. Der Großraumflieger A380, in seiner Konzeption ein völlig neues Flugzeug, stürzte den europäischen Konzern und seine Mutter EADS in eine veritable Krise. Hier sorgten unter anderem Probleme bei der Verkabelung und bei der Kabinenelektronik für eine Verzögerung von fast zwei Jahren.

Grund zur Schadenfreude besteht bei Airbus also nicht. Erstens sind die Europäer selbst Leid geprüft und zweitens ist der Dreamliner dem A350 trotz der nun aufgetauchten Schwierigkeiten nach wie vor weit voraus. Der A350XWB soll erst 2013 kommen. Boeing hat sich mit der 787 also eine gute Position im Markt der mittelgroßen Langstreckenflugzeuge gesichert. Bisher haben die Amerikaner rund 700 Aufträge für das neue Flugzeug in den Büchern stehen, das dank neuer Werkstoffe und besonders sparsamer Triebwerke deutlich weniger verbrauchen soll als Maschinen vergleichbarer Größe.

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