Nicht das erste Mal

Polens Ex-Präsident offenbar erneut betrunken

Ausland
10.10.2007 14:20
Polens Ex-Präsident Aleksander Kwasniewski, Zugpferd der Wahlkoalition Linke und Demokraten (LiD) für das Amt des Ministerpräsidenten bei der vorgezogenen Parlamentswahl am 21. Oktober, war am Dienstag bei einem Auftritt in Szczecin offenbar erneut betrunken. Er sprach bei dem Wahlkampftermin in der nordwestpolnischen Stadt sehr langsam, zeitweise undeutlich. Der Kopf sank ihm auf die Schultern, und die Augen fielen ihm zu. Kwasniewski erklärte sein merkwürdiges Verhalten mit Medikamenten.

Die Frage eines Journalisten, ob er Alkohol getrunken habe, brachte Kwasniewski aus der Fassung. Er nehme Medikamente, die mit Alkohol nicht verträglich seien, erklärte er. Auch der Chef des Bündnisses der Demokratischen Linken (SLD), Wojciech Olejniczak, verwies auf Medikamente, die Kwasniewski nehme. Die SLD ist Teil der Mitte-Links-Wahlkoalition.

Politische Konkurrenten sehen das anders: "Ich habe keine Zweifel, dass Aleksander Kwasniewski unter Alkoholeinfluss stand", sagte Jolanta Szczypinska von der rechtskonservativen Regierungspartei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS). Der Chef der national-katholischen "Liga Polnischer Familien" (LPR), Ex-Vizepremier Roman Giertych, riet dem LiD-Kandidaten gar, sich einer Entziehungskur zu unterziehen.

Ebenfalls offenbar betrunkener Auftritt vor Studenten
Vor fast drei Wochen sorgte Kwasniewski mit einem Auftritt vor Studenten der Kiewer Schewtschenko-Universität für Schlagzeilen. Kwasniewskis Artikulationsschwierigkeiten und die sinnlose Aneinanderreihung von Phrasen sorgten in der ukrainischen Hauptstadt für Heiterkeit unter den Zuhörern. Gegenüber der polnischen Zeitung "Gazeta Wyborcza" rechtfertigte Kwasniewski seinen Auftritt damit, dass er auch eine Privatperson sei und das Recht habe, "eine Flasche Wein in Gesellschaft von Freunden" zu trinken.

Kwasniewksi hatte aber schon früher im Zusammenhang mit Alkoholgenuss für Schlagzeilen gesorgt. Als Staatspräsident erschien er 1999 betrunken zum Besuch eines polnischen Soldatenfriedhofs bei Charkiw in der Ukraine. Er entschuldigte sich später dafür.

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