Nun habe er jedoch in seinen Unterlagen gesehen, dass er an diesem Tag am Nachmittag von Paris nach Wien mit der AUA geflogen war, zuvor also in Paris war. Gestern hatte der Zeuge Robert Schatzer, ehemals Leiter der BAWAG-Bilanzabteilung, von dem Treffen in Paris mit Flöttl und dem damaligen BAWAG-Vorstand Johann Zwettler sowie BAWAG-Generalsekretär Peter Nakowitz berichtet.
Zunächst trat am Mittwoch Wirtschaftsprüfer Johann Zöchling von der Wirtschaftsprüfungskanzlei KPMG in den Zeugenstand. Zöchling war "Zweitunterzeichner" für den BAWAG-Abschluss 2000 neben Wirtschaftsprüfer Robert Reiter, der nun im Prozess auf der Anklagebank sitzt. Die Prüfer hatten von den enormen Karibik-Verlusten und der ÖGB-Garantie nichts nach außen Erkennbares, etwa im Jahresabschluss oder in ihrem Bericht festgehalten und auch niemanden informiert, obwohl ohne ÖGB-Garantie die Bilanz 2000 nicht testierbar gewesen wäre.
Müder Elsner verließ Verhandlung
Der angeklagte Ex-BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner hat am Vormittag nach mehreren kurzen Pausen die Verhandlung im Großen Schwurgerichtssaal im Wiener Landesgericht verlassen. Zunächst wurde bei Elsner offenbar in einem Nebenraum auch ein EKG gemacht.
"Müdigkeit ist keine Entschuldigung, das trifft viele von uns", rügte Richterin Claudia Bandion-Ortner zunächst Elsner, der offenbar auf der Anklagebank kurz eingenickt war. Sein Mandant sei 72 Jahre alt und erschöpft, weil er wegen eines Dauerkatheters häufigen Harndrang habe und daher in der Nacht kaum schlafen könne, erläuterte Elsner-Anwalt Wolfgang Schubert. Sie wolle medizinische Details nicht in der Verhandlung diskutieren, entgegnete daraufhin die Richterin. Die Verhandlung wurde mit Einverständnis seines Anwalts ohne Elsner fortgesetzt.
Ich hoffe, das liegt nicht an mir", kommentierte der Zeuge Florian Botschen, der gerade zu komplizierten Detailfragen der Wirtschaftsprüfung einvernommen wurde, den Abgang von Elsner.
Weiters werden am Mittwoch die BAWAG-Mitarbeiter Erwin Trukeschitz und Hans Gröschl befragt.
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