Waffen-Desaster
“Glock”-Pistole ist Schwarzmarkt-Renner im Irak
Einer der Hauptgründe scheint zu sein, dass irakische Polizisten und Soldaten, die ihren Dienst quittieren, ihre Waffen oftmals verkaufen statt sie abzugeben. Das hat nach Angaben eines AFP-Informanten zur Folge, dass der Schwarzmarkt mittlerweile von Glock-Pistolen „überflutet“ sei. Er selbst habe nach seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst seine Waffe an einen Freund um 800 Dollar verkauft. Der Preis für Glock-Pistolen liege auf dem Schwarzmarkt mittlerweile bei rund 1.000 Dollar – umgerechnet 707 Euro.
Nach einem Bericht des US-Generalinspektors für den Wiederaufbau im Irak, Stuart Bowen, wurden von den Amerikanern nur 2,7 Prozent der Seriennummern der in den Irak gelieferten Waffen registriert. Das erleichterte das „Verschwinden“ der Waffen, da ihre Träger nicht mehr ausfindig gemacht werden konnten. „Die Amerikaner haben uns die Glocks gegeben, ohne die Seriennummer zu registrieren, und ohne Empfangsbestätigung“, bestätigte auch der irakische Ex-Polizist.
Der Generalinspektor des US-Verteidigungsministerium, General Claude M. Kicklighter, wurde nun vom Pentagon damit beauftragt, die Angelegenheit aufzuklären. Nach Zahlen des Pentagons sind bis heute 125.163 irakische Polizeibeamte mit einer Glock ausgestattet worden. Die für ihre Handfeuerwaffen weltbekannte Firma hat ihren Sitz im niederösterreichischen Deutsch Wagram.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.