Schon im Mutterleib

Hormonelle Störung trägt zu Transsexualität bei

Wissenschaft
08.10.2007 14:32
Hormonelle Störungen während der Embryonalentwicklung sollen dafür verantwortlich sein, dass ein Mensch transsexuell geboren wird. Das ist das Ergebnis einer Studie von deutschen Endokrineologen. Sie zeigt, dass Männer den Wunsch als Frau zu leben eher dann entwickeln, wenn sie im Mutterleib einem niedrigen Pegel männlicher Geschlechtshormone ausgesetzt waren.

Der Neuro-Endokrinologe Günter Karl Stalla und seine Mitarbeiter überprüften die Hypothese, dass Hormonstörungen für Transsexualität mitverantwortlich sind. Dazu bestimmten sie bei mehr als 100 Transsexuellen das Verhältnis der Länge von Zeige- zu Ringfinger. Dieser Wert ist umso höher, je weniger männliche Geschlechtshormone - so genannte Androgene - während der vorgeburtlichen Entwicklung auf ein Kind einwirken.

Die Finger machen's aus
"Das Ergebnis liefert für Mann-zu-Frau-Transsexuelle eine biologische Erklärung für die Entstehung der Transsexualität", erläutert Stalla: Bei ihnen fanden die Forscher einen höheren Verhältniswert als bei Männern, die sich auch als solche fühlen. Ihre Fingerlänge entsprach in etwa der von heterosexuellen Frauen, was beweist, dass sie im Mutterleib geringeren Mengen Androgenen ausgesetzt waren als ein Durchschnittsmann.

Einer von 12.000 Männern will Frau sein
Rund einer von 12.000 Männern wünscht sich, eine Frau zu sein - obwohl sein biologisches Geschlecht männlich ist. Bei Frauen ist Transsexualität seltener, etwa eine von 30.000 biologischen Frauen wäre gerne ein Mann. Sich mit dem eigenen biologischen Geschlecht nicht identifizieren zu können, belastet die Betroffenen: "Der Wunsch, das Geschlecht zu wechseln ist meist sehr stark ausgeprägt, häufig kompromisslos", erläutert Stalla. Mitunter versuchten sie, ihr biologisches Geschlecht nach außen zu verbergen, so der Wissenschaftler.

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