Nach Amoklauf

Rätselraten über Amoklauf von US-Hilfssheriff

Ausland
09.10.2007 08:33
Der Amoklauf des 20-jährigen Hilfssheriffs Tyler Peterson in den USA, bei dem sechs Menschen getötet wurden, sorgt weiter für Rätselraten. In einer Erklärung zeigten sich Petersons Angehörige am Montag zutiefst schockiert über die Tat: "Das ist nicht der Tyler, den wir kennen", versicherten sie. Sie könnten sich nach wie vor nicht erklären, was ihn dazu veranlasst habe.

Einer der Überlebenden berichtete, Taylor habe mit einem Partygast Streit gehabt, bevor er zu seinem Wagen gegangen und seine Waffe geholt habe. Nach Angaben der Polizei verschoss er nach seiner Rückkehr rund 30 Kugeln.

Auch Polizeichef John Dennee zeigte sich fassungslos. Nichts habe darauf hingedeutet, dass "so etwas passieren könnte", sagte er am Montag bei einer Pressekonferenz. Freunde, die mit ihm wenige Stunden vor dem Amoklauf gesprochen hatten, berichteten ebenfalls, Taylor habe völlig normal gewirkt.

Blutbad auf Party angerichtet
Der 20-jähriger Hilfssheriff hatte in den USA eine Party seiner Ex-Freundin gestürmt und ein Blutbad angerichtet. Bei dem Amoklauf wurden sechs Menschen im Alter von 14 bis 20 Jahren erschossen und ein weiterer Partygast lebensgefährlich verletzt, teilten die Behörden der 2.000-Einwohner-Gemeinde Crandon im US-Bundesstaat Wisconsin mit. Der Täter war nach dem Blutbad von der Polizei verfolgt und von einem Scharfschützen getötet worden.

"Dies ist ein tragischer Abend, der wahrscheinlich alle Familien unserer Gemeinde betrifft", sagte ein Polizist in dem Ort nahe der Grenze zu Kanada.

Tyler Peterson hatte sich ersten Ermittlungen zufolge am Samstagabend mit Freunden auf einem Parkplatz getroffen. "Er wirkte völlig in Ordnung", berichtete einer der Freunde. Es sei über die Jagd und den Schulklatsch gesprochen worden. Gegen halb neun habe Peterson angekündigt, nach Hause zu gehen. Ob er dies tat, blieb zunächst unklar.

Auf jeden Fall drang der Hilfssheriff, der nicht im Dienst war, am Sonntag gegen 3.00 Uhr in das Haus seiner Ex-Freundin ein und eröffnete das Feuer. Er tötete die 18-Jährige, zwei Freunde aus Kindertagen und drei weitere junge Leute. Nach dem Blutbad riegelte die Polizei das Dorf ab und jagte Peterson, der am Sonntagnachmittag dann erschossen wurde.

"Sie hatte doch gerade begonnen zu leben!"
Sein jüngstes Opfer war die 14-jährige Lindsay Stahl. An die Tür ihrer Mutter Jenny klopften am Sonntag gegen acht Uhr Nachbarn und sagten ihr, sie solle sofort in die Kirche kommen. Acht Stunden später verlasen die Behörden dann die Namen der Getöteten. "Ich kann es nicht glauben", sagte Jenny Stahl. "Sie wäre nächsten Monat 15 geworden. Sie hat doch gerade erst angefangen zu leben." Besonders schlimm sei, dass ein Hilfssheriff die Tat begangen habe. "Ein Polizist - ich meine, Polizisten sollen einen doch schützen, dachte ich." Insgesamt nahmen an der vom Täter gestürmten Party zehn Jugendliche teil, die sich zum Teil aus der High School des Ortes kannten und seit Jahren miteinander befreundet waren.

Amokläufer kannte Opfer aus der Schule
Über das Motiv des Amokläufers konnte zunächst nur spekuliert werden. Der 17-jährige Cody Hanson, der den Täter kannte und mit zwei der erschossenen Mädchen in die gleiche Klasse ging, fand keine Erklärung. Der Hilfssheriff habe überhaupt nicht gewirkt, als sei er zu einem solchen Verbrechen fähig. Fay Statezny, der sowohl mit dem Täter als auch mit einigen seiner Opfer befreundet war, sagte, Peterson sei "ein guter Bub" gewesen. "Er jagte und angelte gern, ein normaler Jugendlicher, und alle waren sie Freunde." Zunächst geäußerte Vermutungen über eine Eifersuchtstat wurden von Freunden zurückgewiesen. Schließlich habe Peterson die Beziehung zu seiner Freundin beendet und diese habe auch keinen neuen Freund gehabt.

Der Amoklauf ereignete sich nur sechs Monate nach dem schlimmsten Schulmassaker in der Geschichte der USA. An der Virginia Tech hatte im April ein Student 32 Kommilitonen und Dozenten und schließlich sich selbst getötet.

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