Selbstmordanschlag

Sechs Menschen bei Angriff aus US-Konvoi getötet

Ausland
06.10.2007 13:57
Bei einem Selbstmordanschlag auf einen US-Militärkonvoi in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Samstag, dem sechsten Jahrestag des Beginns der US-geführten Afghanistan-Invasion, ein US-Soldat und mindestens fünf afghanische Zivilisten getötet worden. Ein weiterer US-Soldat wurde verwundet.

Mit einem mit Sprengstoff beladenen Kleinbus war der Attentäter in den Konvoi gerast. Zwei Humvee-Militärfahrzeuge und zwei andere Autos wurden durch die Explosion schwer beschädigt, berichtete die Polizei. Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahed gab den Namen des Attentäters mit Abdul Rahman Kabuli an. Seine Tat sei Teil der Strategie der Taliban, die Zahl der Selbstmordanschläge während des islamischen Fastenmonats Ramadan massiv zu erhöhen.

Die Taliban hatten zu Beginn des Ramadan eine Offensive angekündigt. Seitdem hat die Gewalt zugenommen. Die pro-westliche Regierung des Präsidenten Hamid Karzai in Kabul kann sich nur mit Hilfe von 40.000 ausländischen Soldaten halten. Ein Gesprächsangebot Karzais haben die Taliban kürzlich zurückgewiesen.

"Dieser Gewalt werden wir nicht weichen"
Der deutsche Verteidigungsminister Franz Josef Jung äußerte sich skeptisch zu dem Wunsch Karzais, mit den Taliban zu verhandeln. "Die Voraussetzung für Gespräche müsste sein: Die Taliban müssen der Gewalt abschwören!", sagte Jung. "Dieser Gewalt werden wir nicht weichen. Der Einsatz unserer Soldaten ist leider mit Risiken für Leib und Leben verbunden. Aber sie sind gut ausgerüstet und haben gelernt, sich bei Angriffen zu verteidigen". Der Minister zeigte sich von einem Sieg über die Taliban überzeugt.

Der deutsche Kommandant der NATO-geführten ISAF-Truppen im Norden Afghanistans, Brigadegeneral Dieter Warnecke, mahnte, der Aufbau von Polizei und Armee müsse schneller vorangehen. "Das ist die größte Herausforderung für das kommende Jahr. Nur so können wir in der Fläche Sicherheit schaffen." Erst am Vortag waren drei Soldaten einer deutschen Bundeswehrpatrouille und ihr afghanischer Übersetzer bei einem Selbstmordanschlag nahe der nordafghanischen Stadt Kunduz leicht verletzt worden.

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