Abschiebe-Tragödie

Alle fürchten ums Leben des Fluchtmädchens

Oberösterreich
02.10.2007 08:23
Die Mutter mit einem Nervenzusammenbruch im Spital, die vor der Fremdenpolizei geflüchtete Tochter (15) äußerte in einem Brief Selbstmordgedanken - da wurde aus Angst um das Leben des Mädchens die Abschiebung der Kosovaren aus Frankenburg ausgesetzt. Im Landtag stimmten am Montag VP, SP und Grüne für die Erteilung einer humanitären Aufenthaltsbewilligung.

Der Vater und vier Geschwister der 15-jährigen Arigona Zogaj waren am Donnerstag in den Kosovo abgeschoben worden. Die Schülerin tauchte unter, weshalb ihre Mutter Nurie (45) hier bleiben durfte, um die Tochter zu suchen. Diese kündigte in einem Brief verzweifelt an, sich nicht lebend zu stellen, wenn sie mit ihrer Familie nicht in Frankenburg bleiben darf. Worauf der Vöcklabrucker Bezirkshauptmann die Abschiebung aussetzte und der Schülerin vorschlug, sie solle einen eigenen Antrag auf Bleiberecht stellen.

„Nach der UN-Kinderrechtekonvention darf ein Kind aber nicht gegen seinen Willen von den Eltern getrennt werden“, fordert Kinderfreunde-Geschäftsführer Roland Schwandner ein Bleiberecht für die ganze Familie Zogaj. Und Caritas-Direktor Mathias Mühlberger verurteilt das Vorgehen in diesem Flüchtlingsdrama als „menschenverachtend“: „Da sollten bei allen politischen Verantwortlichen die Alarmglocken schrillen!“

Der Antrag der Grünen auf die Erteilung einer humanitären Aufenthaltsbewilligung wurde einstimmig beschlossen. VP-Landeshauptmann Josef Pühringer verwies auf seine Gespräche mit Innenminister Günther Platter. Der weilt derzeit in Portugal und meinte in einem ORF-Interview zu dem Drama: „Die junge Frau soll sich melden, damit eine psychologische Untersuchung gemacht werden kann. Vom Gutachten hängt es ab, ob sie abgeschoben wird.“




Foto: Privat

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