Nach bösem Sturz

“Ich bin froh, dass ich halbwegs reden kann!”

Sport
27.08.2007 20:02
Mit einem wegen der geschwollenen linken unteren Gesichtshälfte etwas gequälten Lächeln hat Günther Weidlinger am Montag in Osaka erstmals vor Journalisten Stellung zu seinem Horrorsturz am Sonntag bei der Leichtathletik-WM und seinem Gesundheitszustand genommen und gesagt, dass er froh sei, dass er wieder halbwegs reden kann.

"Ich bin froh, dass ich wieder halbwegs reden kann. Den Umständen entsprechend geht es mir sehr gut, ich habe ein Problem mit dem Rücken, das ich physiotherapeutisch abklären werde. An den Sturz kann ich mich leider oder zum Glück nicht erinnern", sagte der 29-Jährige, der nach einer Nacht das Spital wieder verlassen durfte und am Freitag heimfliegen wird.

Eingangs der zweiten Runde war er im Vorlauf über 3.000-m-Hindernis am Sonntag bei einem Sturz – die Bilder findest du in der Infobox - mit dem Kinn gegen den Balken einer Hürde geprallt und hatte sich Rissquetschwunden an Unterlippe (genäht mit drei Stichen im Mundwinkelbereich) und Unterkiefer (fünf Stiche) sowie ein Stauchungstrauma am Bewegungsapparat und leichte Verschiebungen des Beckens zugezogen. 45 Minuten war er teilweise ohne Bewusstsein.

"Ich erinnere mich noch an den Wassergraben, das nächste, das ich dann weiß, ist, wie ich in die Röhre zur Computertomographie geschoben wurde." An den Sturz fehlt also jede Erinnerung, er hat ihn sich noch nicht auf Fernsehbildern angesehen. "Ich kenne nur ein Bild aus der Zeitung, wo ich schon auf dem Boden liege. Ich werde daheim entscheiden, ob ich mir den Sturz anschaue." 

Sind alte Schuhe Grund für Sturz?
Zwei Theorien schlossen der Athlet und Teamarzt Andreas Kröner aus, und zwar dass die alten Schuhe auf der neuen Bahn oder die Hitze verantwortlich waren. "Ich bin mit alten Schuhen gelaufen, aber ich habe mit ihnen das beste Gefühl, da hat es noch nie Probleme gegeben", erklärte Weidlinger nach einer guten Nacht und völlig frei von Kopfschmerzen. Dass wegen Dehydrierung die Konzentration bereits nachließ, schloss Kröner aus: "Günther war erst in der zweiten Runde, da ist das Adrenalin noch so hoch, da gibt es keine Ermüdungserscheinungen." Der Athlet stimmte zu: "Ich habe mich sehr wohl gefühlt." 

Weidlinger will weitermachen
Trotz bereits zahlreicher Stürze in seiner Karriere in Hindernisrennen will der Olympia-Achte von Sydney 2000 auch weiterhin in dieser Disziplin an den Start gehen. "Ich bin in guter Form, ich möchte am 11. September in Linz starten, aber nur, wenn ich vorher ein gutes Training absolvieren kann", sagte er. "Ich möchte den Sturz relativ schnell herauslaufen", fügte der Oberösterreicher an, der derzeit nur Brei und weiche Nahrung zu sich nehmen kann. "Das Problem ist, dass ich auf der linken Seite genäht bin und mir rechts eine Plombe rausgefallen ist."

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(Bild: KMM)



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