Sparmaßnahmen

Ministerin Bures will bei den Beamten sparen

Österreich
24.08.2007 18:35
Das Heer der Beamten schrumpft. Heuer wurden 832 Planstellen eingespart, nächstes Jahr werden es 631 ein. Posten wurden nach Pensionierungen nicht mehr nachbesetzt. Ministerin Doris Bures plant weitere tiefe Einschnitte: Durchforstung des Zulagensystems, eine Personalagentur, die Beamte dorthin vermittelt, wo sie gebraucht werden, ein neues Dienstrecht usw.

Es gibt derzeit 600 Zulagen, die wiederum in 4.600 (!) Positionen untergegliedert sind. "Manche Titel passen in die moderne Arbeitswelt wie die Faust auf’s Aug", so Doris Bures. Beispiele gefällig? Erschwerniszulage in der Amtsdruckerei, Fernschreibzulage, obwohl es keine Fernschreiber mehr gibt.

Dazu kommt noch die komplizierte Ermittlung von Zulagen, wie etwa bei der Taucherzulage: Als Kriterium dafür dienen Wassertiefe, Temperatur und die Strömungsgeschwindigkeit. Der Verwaltungsaufwand ist höher als die ausbezahlte Zulage, also die Suppe teurer als das Fleisch.

Es gibt Erschwernis-, Buchhaltungs-, Bücher-, Heimleiter-, Bekleidungs-, Gefahren-, Nachtpflege-, Unterrichts-, Strahlengefährdungs-, Flugsicherungszulagen usw. Aber natürlich wird man auf Zulagen nicht ganz verzichten können: etwa die Gefahrenzulage bei den Exekutivbeamten. Oder die Höhenzulage für Meteorologen auf dem Sonnblick usw.

Was dazu der bullige Beamten-Gewerkschaftschef Fritz Neugebauer sagt? "Ich bin gegen Rasenmäher-Methoden", erklärte er grimmig. Zähe Verhandlungen stehen also ins Haus. Mit Beamten ist nicht zu spaßen.

Von Dieter Kindermann, Kronen Zeitung

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