Typisch!

So ticken Österreichs Autofahrer

Motor
23.08.2007 15:17
Der Österreicher liebt sein Auto - und ärgert sich am meisten über Spritpreise und "die anderen". Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung des Autofahrerclubs ÖAMTC unter 4.000 Lenkern. Untersucht wurde auch, wie der heimische Autofahrer "tickt": "Der Österreicher liebt sein Fahrzeug. Das Auto hat einen hohen persönlichen Stellenwert".
(Bild: kmm)

40 Minuten verbringt er durchschnittlich an Werktagen im Auto. „Diese Dauer steigt, je nachdem, ob es sich um Berufstätige oder Vielfahrer handelt, noch deutlich an", so ÖAMTC-Marktforscherin Eva Lackner. Vier von zehn Autofahrern ärgern sich täglich oder wöchentlich sehr über andere - selbst wird aber laut der Umfrage nur jeder zehnte aggressiv. Nahezu jeder Österreicher ist auch ein Autofahrer, drei von vier besitzen ein Auto. 

Das belastet sie:
Neun von zehn Österreichern sind täglich oder mehrmals pro Woche mit dem Auto unterwegs. Jeder zweite österreichische Autofahrer fühlt sich durch die Autokosten stark belastet. In der Hitliste des Ärgers über Kosten führt klar der Spritpreis, gefolgt von Versicherungs- und Werkstattkosten. Dabei hängt der Spritpreis-Ärger nicht von der Kilometerleistung ab, sondern betrifft alle Autofahrer gleichermaßen. Vier von zehn Autofahrern geben an, durch "weniger Fahren" Kosten zu sparen. 

Das bringt sie auf die Palme:
Jeder zweite Lenker erlebt wöchentlich Aggressionen. Vier von zehn Autofahrern müssen sich täglich oder wöchentlich sehr über andere ärgern. Wenn es um "die anderen" geht, dann ist die Ärgerquelle Nummer eins "Rücksichtslosigkeit". Zu geringer Abstand und Drängeln hat das größte Problempotenzial, weil es am meisten ärgert und am häufigsten erlebt wird. Dahinter reihen sich Überholen oder Abbiegen ohne Blinken, Hineinzwicken nach dem Überholen, nicht Abblenden, aber auch Linksfahren. 

Das macht ihnen Freude:
"Kleine Nettigkeiten tragen zu einem besseren Miteinander auf der Straße bei", sagt die ÖAMTC-Marktforscherin. Als besonders positiv erlebt wird kooperatives Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer wie z.B. Hilfsbereitschaft auf der Straße nach einer Panne oder einem Unfall, ein Handzeichen, um sich zu bedanken oder Fehler zu entschuldigen, einreihen lassen, rechtzeitig abblenden bei Gegenverkehr oder dem anderen den Vorrang überlassen. "Wenn's passiert, dass ich mich vor einem anderen Fahrzeuglenker in die Kolonne schummle, kann ich mit einer netten Geste den Ärger des anderen zumindest mindern." 

So gehen sie mit ihrem Ärger um:
Zwei Drittel der österreichischen Autofahrer geben an, sie würden versuchen, Konflikte auf der Straße zu vermeiden und auf Aggressionen gelassen zu reagieren. Lediglich jeder 25. sagt von sich, dass er auch einmal aggressiv gegen andere wird - für diese Gruppe gilt: "Aug um Aug, Zahn um Zahn". 

So entspannen sie:
Um sich zu entspannen, ist für knapp 60 Prozent der Befragten "Musik hören" das beliebteste Mittel. Was sonst noch hilft: Zeitdruck und Stress vermeiden (39 Prozent), sich mit dem Beifahrer unterhalten, um nach einem Ärger wieder ruhig zu werden (37 Prozent), ordentlich durchatmen und das Fenster öffnen (29 Prozent) oder eine kurze Pause machen (damit kühlen sich 22 Prozent der Autofahrer wieder ab). 

Auch geschlechter- und altersspezifische Unterschiede wurden erhoben: "Frauen fahren weniger oft, ihr Fahrstil ist öfter zurückhaltend und vorsichtig", so Lackner. Männer würden öfter Ärger und Aggressionen erleben und sich häufiger über das Verhalten anderer Autofahrer freuen. 

Jugendliche machen sich weniger Sorgen und verbinden Autofahren mit Unabhängigkeit sowie Freiheit. Sie beschreiben sich als zügige und dynamische Fahrer, erleben häufiger aggressives Verhalten anderer und reagieren auch häufiger aggressiv. Ältere würden sich durch einen vorsichtigeren und vorausschauenden Fahrstil auszeichnen und sich selbst als erfahrene Autofahrer sehen, die nichts so schnell aus der Ruhe bringt. 

Auffällig ist laut ÖAMTC auch, dass es offenbar mehr entspannte Autofahrer am Land gibt und in der Stadt öfter aggressives Verhalten erlebt wird. Übrigens hat jeder fünfte Autobesitzer für seinen Gefährten auf vier Rädern einen Spitznamen. "Hier fallen besonders Frauen und Besitzer des ersten Fahrzeugs auf", so Lackner. Häufig genannt wurden etwa: kleiner Löwe, Ferdl, Daisy, Baby, Floh, Traktor, Kraxn und Flocki.

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(Bild: kmm)



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