Kein Lauschangriff

Fahnder sucht mit Foco Gespräch

Oberösterreich
22.08.2007 18:28
Die Linzer Justiz bremst die Polizei bei der Verfolgungsjagd auf einen flüchtigen Ex-Rennfahrer. Weil Richter und Staatsanwälte keinen Lauschangriff erlauben, will nun der oberste Zielfahnder Helmut Reinmüller aufgeben – und mit dem Mordverdächtigen Tibor Foco selbst Verhandlungen aufnehmen: „Wir könnten ihm versprechen, dass der internationale Haftbefehl aufgehoben wird.“
Beim 5. Geburtstag des Bundeskriminalamtes wurde die Feierlaune durch zwei Linzer Fällen getrübt: Dass der fünfjährige Vertrag des BK-Chefs Dr. Herwig Haidinger (53) nicht verlängert wird – und dass die 13-jährige Flucht des Ex-Lebenslangen Tibor Foco (44) nicht zu stoppen ist.


In diesem Fall kapitulieren die BK-Zielfahnder, die 50 weltweit gesuchte „U-Boote“ aufgespürt haben: „Nur vom Linzer Gericht bekommen wir keine optimale Unterstützung“, klagt Oberstleutnant Reinmüller, dass seine „Anträge auf kriminalpolizeiliche Maßnahmen gegen mögliche Kontaktpersonen“ vom Staatsanwalt abgelehnt, gar keinem Richter mehr zur Entscheidung vorlegt werden.


Darf unsere Justiz einen Fahndungserfolg und Mordprozess verhindern? Seit eine frühere Justizministerin Foco freies Geleit zugesichert hat, werden seine Verwandten und Verteidiger vor Beschattern und Lauschangriffen sicher sein.


Deshalb will der Spitzen-Fahnder den Fall nun selbst anders regeln: Mit den Eltern und dem Anwalt reden, um mit Foco in Kontakt zu kommen: „Ihm ein Angebot unterbreiten, damit er auftauchen und beweisen kann, dass er unschuldigt verurteilt und verfolgt wurde.“


Reinmüller sieht nur einen Haken: „Foco hat sicher eine komplett falsche Identität, das kann er nicht leicht seiner neuen Familie verraten, die sicher nicht weiß, wer er wirklich ist.“





Foto: „Krone“-Archiv
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