Die Milbe sei damit fünfmal stärker, als es für einen Organismus dieser Größe theoretisch zu erwarten sei, schreiben Michael Heethoff und Lars Koerner von der Universität Tübingen im "Journal of Experimental Biology" (Bd. 210, S. 3036). Ein größeres Kräfteverhältnis sei im Tierreich bisher nicht gemessen worden, sagte Heethoff.
Die in den Tropen verbreitete Hornmilbe Archegozetes longisetosus wiegt nur ein zehntausendstel Gramm und lebt im Boden von verfaulenden Organismen. Sie hat starke, rund einen zwanzigstel Millimeter lange Grab-Klauen. Die Forscher maßen, wie stark sie an der Milbe ziehen mussten, um sie trotz ihrer kräftigen Klauen von einem künstlichen Laborboden hochzuheben. Auf einem rauen, horizontalen Untergrund kamen sie auf das 1.180-fache des Milbengewichts.
Die Klauenmuskeln entfalten dabei eine Kraft von 1.170 Kilonewton pro Quadratmeter. Dieser Wert wird nur noch von den Scherenmuskeln mancher Krebse übertroffen, die aber gemessen an ihrer Körpergröße nicht mit der Stärke der Hornmilben konkurrieren können.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.