Der Manager habe den Politiker mit der Aussage „erstaunt und enttäuscht“, dass die um 33 Prozent gestiegenen Umweltkosten von jährlich 400 Millionen Euro die geplanten Gesamtinvestitionen von zwei Milliarden Euro in Linz gefährden könnten. Den Sager, der Voest werde durch die Politik jede Perspektive genommen, lässt Mayr ebenso wenig gelten wie Eders Polemik, die Politik sei eine Belastung für ein Unternehmen, das im freien Wettbewerb steht: „Die Krise der Verstaatlichten wurde ja nicht so sehr durch den Eigentümer, sondern durch einige Manager und deren Spekulationen ausgelöst“, erinnert der Finanzstadtrat den Generaldirektor.
Abschließend zitiert Mag. Dr. Mayr den Münchner Soziologen Prof. Dr. Beck: Manager würden zwar Betriebe und Verwaltungen nach Asien auslagern, aber ihre Kinder in öffentlich finanzierte europäische Spitzenuniversitäten schicken. Für sich selbst all die teuren politischen, sozialen und zivilen Grundrechte in Anspruch nehmen, deren öffentliche Finanzierung sie torpedieren: „Darf man erfahren, wo sie und ihre Kinder leben werden, wenn Staat und Demokratie in Europa nicht mehr finanzierbar sind?“
Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl verteidigt aber den „Hilferuf“ des Voest-Chefs, der auf eine Milliarde Euro Gewinn stolz sein kann: Jeder verantwortungsvolle Manager müsse auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit hinweisen. „Umweltschutz ja, Vorreiterrolle ja, aber nicht so übertreiben, dass man in Schönheit stirbt.“
Foto: voest
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