Die Rohstoff-Anteile an den Lebensmittelpreisen, die Stockinger nennt, sind zum Teil verblüffend: So entfallen vom Milchpreis nur 30 Prozent auf die Milch selbst, vom Brotpreis sogar nur vier bis fünf Prozent aufs Getreide - und nicht einmal halb so hoch wie beim Brot ist der Anteil der Getreidekosten beim Bier. „Dass wegen der teureren Braugerste der Bierpreis steigen müsste, ist eine faule Ausrede“, ärgert sich Stockinger: „Problematisch beim Bier sind die Steuern.“
Vorwürfe, dass durch die bäuerliche Energieproduktion die Lebensmittel-Rohstoffe knapp würden, lässt er ebenfalls nicht gelten: „Das behaupten Konjunkturritter, die die Situation ausnützen wollen. Beim Holz wächst etwa mehr nach als verwendet wird.“
Langfristig rät der Agrarpolitiker den Konsumenten, gelassen zu bleiben: „Der Anteil der Lebensmittelkosten an den Haushaltsausgaben ist in den letzten fünf Jahrzehnten von fast 45 auf 13 Prozent gesunken. Dank weiterhin steigender Produktivität in der Landwirtschaft wird sich das sicher nicht umkehren.“
Foto: Horst Einöder
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