"Ausrutscher"

Strip-Club-Besuch wird zur Staatsaffäre

Ausland
19.08.2007 14:37
Ein feuchtfröhlicher Besuch im Striptease-Club im Jahr 2003 droht in der australischen Politik zu einer Staatsaffäre zu werden. Oppositionsführer Kevin Rudd hat den Besuch, der sich am Rande einer Reise zur UNO in New York ereignete, am Sonntag zugegeben. Zugleich warf Rudd aber der Regierung vor, sie habe Einzelheiten zu seinem Ausrutscher in politischer Absicht durchsickern lassen. Der Labour-Chef, der gute Aussichten auf einen Wahlsieg Ende des Jahres hat, gilt als konservativer Christ. Er bezeichnete seinen Ausflug in die Bar als Fehler.

Der Barbesuch in betrunkenem Zustand sei "ein Fehler gewesen, das hätte ich nicht tun sollen", gab Rudd sich reumütig. Australische Medien hatten zuvor berichtet, der Labour-Chef habe sich auffällig daneben benommen. Dies wies der Politiker zurück. Allerdings habe er keine "vollständige Erinnerung" an die Einzelheiten des Programms in dem Striplokal. Es sei aber seiner Ansicht nach dort "nicht mehr gelaufen, als in jedem australischen Pub auch". Zwar habe er sicher zu viel getrunken, aber schlecht benommen habe er sich seiner Erinnerung nach nicht. Ein Journalist, der den Politiker begleitete, versicherte, Rudd habe sich "wie ein Gentleman" benommen.

Auf die Frage eines Journalisten, ob die durchgesickerten Informationen vielleicht Teil einer Verunglimpfungskampagne gegen ihn seien, antwortete Rudd mit Blick auf Außenminister Alexander Downer: "Das sollten sie Downer und seine Leute fragen." Bei Labour-Kollegen und Bürgern auf der Straße war die Reaktion auf das reumütige Eingeständnis eher gelassen. Der Labour-Regierungschef des Bundesstaates Queensland, Peter Beattie, äußerte die Einschätzung, der Vorfall werde Rudd keine Wählerstimmen kosten, sondern einbringen.

In einem Kommentar auf der Website des größten Pressekonzerns des Landes News Ltd. schrieb ein Mann: "Super, Kevin, Du kriegst meine Stimme dafür, dass Du menschlich bist." Ein anderer gab allerdings zu bedenken: "Dieser Mann will unser Land regieren. Was für ein Beispiel gibt er denn den Kindern Australiens?"

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