Zugegeben: John Blows Musik ist nicht die originellste, und die Geschichte steht auf bewährten mythologischen Schienen. Aber Nicole Weber ist es in ihrer pointierten Regie gelungen, eine zweite animierende Handlungsebene einzuziehen, die sich geschickt mit der Oper trifft. Die beiden Starsänger Anna Trebnenko und Rolando Villmazon mussten (auch) Helfenberg absagen. Was zu mehreren Rochaden innerhalb des Ensembles führt, die bei Gottfried (Matthäus Schmidlechner) durchaus tödlichen Hass auslösen. So wird Adonis (Orlando Mason) nicht von einem wütenden Keiler verwundet, sondern von Gottfried – aus Neid, weil er nicht den Adonis spielen durfte.
Das Happy End ist trotzdem absehbar, noch dazu wenn Cupida/Bella – sprühend Gerda Lischka – ihre Hände im Spiel hat. Szenen wie ein Jägerballett, die Kinderschar oder William Mason (der auch die musikalische Leitung innehat) als eine der drei Grazien vergnügen köstlich. Ein alles in allem stimmstarkes Sängerteam – mit Venus Lucie Spickova an der Spitze – in Kostümen von Isabella Reder, sowie ein hoch kompetentes Barockensemble laden ein, sich auf den Weg ins Mühlviertel zu machen.
Weitere Aufführungen: Samstag, 11. August und Sonntag,12. August, jeweils um 20 Uhr; Karten: 0 72 18/389
Foto: Opera de Camera
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