„Seinen Job beherrscht er gut“, zollt sogar Rudolf Keplinger, oö. Landeskriminalamts-Chef, dem Erzfeind „Bohrer“ Respekt. Einen Profiler hat die Polizei noch nicht engagiert, sicher ist: Ihr Gegner ist clever - sonst würde er sich nicht mit Bargeld begnügen. Er hat keine Kontakte zu Hehlern, sonst würde er Wertgegenstände mitnehmen. Er ist skrupellos - sucht gezielt Gebäude aus, in denen die Bewohner schlafen, also ist Geld im Haus, Er ist sportlich - Zäune sind kein Problem, und wenn er, wie nachts zum Freitag, überrascht wird, verschwindet er im Nu. Er foppt mit seiner Strategie die Polizei, die jede Nacht mit einem Großaufgebot auf „Bohrer“-Jagd geht. So schlug er in Leonding zwei Mal hintereinander in derselben Siedlung zu, als niemand damit rechnete. Nun wechselt er zwischen Linz, Wels und Leonding - ein nicht zu überwachendes Gebiet.
Nachts zum Freitag erwischte er in vier Häusern am Holzörtlweg in Linz jeweils zwischen 10 und 50 Euro, ehe ihn das fünfte Opfer vertrieb. „Die Leute werden aufmerksamer, damit häufen sich die Fehlversuche, und die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers steigt“, hofft Keplinger, dass der „Bohrer“ kein Phantom bleibt. Wird er erwischt, drohen ein bis zehn Jahre Haft!
Foto: Horst Einöder
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