Das Paläontologen-Team um Maria Martinon-Torres vom Forschungszentrum für Evolution in der spanischen Stadt Burgos analysierte die Zähne mehrerer Hominiden-Arten bis zum Erscheinen der ersten Neandertaler im späten Eiszeitalter. Dabei zeigte sich, dass die Europäer des frühen und mittleren Pleistozäns, also des Eiszeitalters vor 1,8 Millionen bis vor 126.000 Jahren, mehrheitlich von Hominiden mit asiatischen Zahnmerkmalen abstammten.
Die Forscher räumen ein, dass auch die Vorfahren der eurasischen Einwanderer einmal aus Ostafrika gekommen waren. Dennoch sei Europas Kolonialisierung keineswegs nur durch den Exodus aus Afrika, sondern weitaus komplexer durch Einwandererströme aus Asien und Afrika erfolgt. Insgesamt habe es einen bewegten Austausch von Emigranten und Immigranten über alle drei Kontinente gegeben.
Der anatomisch moderne Mensch Homo sapiens machte sich allerdings erst viel später auf den Weg nach Europa. Nach einer Theorie ist er vor rund 130.000 Jahren ausschließlich in Afrika entstanden und hat alle anderen Menschen verdrängt. Allerdings können auch viele dieser Einwanderer über Asien nach Europa gekommen sein: So stammen einer Studie aus dem Jahr 2000 zufolge vier von fünf männlichen Europäern von Jägern und Sammlern ab, die sich vor 25.000 bis 40.000 Jahren aus Asien und dem Nahen Osten kommend in Europa ansiedelten.
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